Wie Istiophorus platypterus zu seinem deutschsprachigen Namen kam, leuchtet auf den ersten Blick ein: Die gewaltige Rückenflosse des Fächerfischs, die man zuweilen von Booten aus sehen kann, ist höher als er selbst und erinnert tatsächlich an einen Fächer. Daneben hat der Fächerfisch eine zweite, kleinere Rückenflosse und lange Bauchflossen, die er flach in eine «Grube» am Bauch legen kann.
So ausgestattet erreicht der Fächerfisch seine Rekordgeschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde. Wie ein Pfeil schiesst er in einen Schwarm aus Makrelen oder Sardinen hinein, schwimmt eine scharfe Kurve, spreizt die Bauchflossen, bremst ab und erwischt Beutefische in seiner Reichweite mit schnellen Schlägen seines Schwertes. Ein Tempojäger also, wie andere Fische, mit denen er manchmal gemeinsame Sache macht und Fressgemeinschaften bildet.
Zum Beispiel mit Marlinen oder Schwertfischen, die auf der Weltrangliste der schnellsten Fische mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h gleich nach ihm rangieren. Nach heutigem Wissenstand folgt knapp dahinter der Kurzflossen-Mako – der erste Räuber der Rangliste, der kein Schwert trägt. Und der elegante Wahoo, silbrig und spitz geformt wie ein Torpedo. Er kann immerhin 80 km/h erreichen, etwa so viel wie der Thunfisch, der, obwohl bauchiger geformt, zur selben Tierfamilie gehört.