Der grösste Vulkan auf der Erde ist offenbar ein Gigant im Nordwest-Pazifik, der östlich von Japan liegt. Das schildförmige Tamu-Massiv ist rund 650 Kilometer lang und 450 Kilometer breit, wie Experten aus den USA in der Fachzeitschrift «Nature Geoscience» berichten. Nach neuen Gesteins-Analysen und seismologischen Messungen dürfte es durch Ausbrüche an nur einem Ort entstanden sein – und damit ein «Einzelvulkan» und keine Ansammlung von mehreren Lavaquellen.
Zuvor hatte man den Mauna Loa auf Haiwai für den grössten aktiven Vulkan gehalten. Doch das weitaus massigere Tamu-Massiv ist auf der Rangliste sogar ein Konkurrent des bisherigen Rekordhalters in unserem Sonnensystem: Olympus Mons auf dem Mars ist mit mehr als 20 Kilometern zwar höher als das Tamu-Massiv, aber mit rund 600 Kilometern Durchmesser weniger lang ausgedehnt.
Ob der Spitzenplatz des Tamu-Massiv auf lange Sicht Bestand haben wird, ist freilich offen. Weltweit sind etwa 1500 aktive Vulkane auf der Erdoberfläche bekannt, doch die Zahl der submarinen Exemplare könnte womöglich grösser sein als man bisher glaubt. Und die Geologen aus den USA wollen in nächster Zeit klären, ob es noch weitere Giganten in der Tiefe gibt.