Im April wird es allmählich wärmer auf der Nordhalbkugel – aber nicht überall zur selben Zeit. Je weiter im Norden, desto später erwärmen sich Land und Luft. Im Mittelmeerraum hingegen steht die Sonne im April bereits höher als in Nordeuropa und erwärmt das Land früher. Das dadurch entstehende Temperaturgefälle führt zu einer natürlichen Ausgleichsbewegung.
Die warme, trockene Luft aus dem Süden strömt in den Norden und trifft dort auf kältere Luftmassen. Diese sind feuchter als die warmen Luftmassen aus dem Süden und steigen beim Zusammentreffen durch die Erwärmung auf. Dabei entstehen Wolken, und es regnet gelegentlich. In der Höhe befindet sich aber ebenfalls warme, trockene Luft aus dem Süden. Sie kühlt daraufhin ab, sinkt und löst die Wolken wieder auf. Das Resultat: ein Wetterchaos über Mitteleuropa.
Das typische Wetterphänomen mit abwechselndem Sonnenschein, Wolken, Regen und manchmal auch Schnee gibt es übrigens auf der ganzen Nordhalbkugel. Es ist jedoch in Europa am stärksten ausgeprägt. Nordamerika beispielsweise erwärmt sich im Frühling gleichmässiger, da die Landmassen viel grösser sind. Auf der Südhalbkugel, vor allem in Australien und Neuseeland, ist das Phänomen entsprechend im Süd-Frühling zu beobachten.