Sonnenstrahlen verändern unseren Hormonhaushalt, wie seit langem bekannt ist. Einen besonders starken Einfluss auf unsere Laune haben das Schlafhormon Melatonin und das Glückshormon Serotonin, sagt Helmut Schatz, Sprecher der deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Dieses Fachgebiet umfasst die Lehre von den Hormonen sowie ihren Einfluss auf den Stoffwechsel.
Wenn es früher hell wird und die Sonne stärker scheint, so erläutert Schatz, fällt mehr Licht aufs Auge. Dadurch bekommt die sogenannte Zirbeldrüse im Gehirn den Befehl: Produktion von Melatonin herunterfahren! «Also sind wir munterer», sagt Schatz. Ein weiterer Effekt wirkt in dieselbe Richtung: Zugleich steigt bei Sonnenlicht auch die Bildung von Serotonin im Körper.
Zudem hat laut dem Fachmann auch die Frühlingswärme einen positiven Einfluss auf das Gemüt. Doch der Umkehrschluss gilt nicht, warnt Schatz: Kälte führe nicht automatisch zu schlechterer Laune: «Denken Sie an einen schönen Wintertag, wenn es minus fünf Grad hat – da fühlen Sie sich auch wohl, wenn sie vor der Skihütte in der Sonne sitzen.»