Schweine riechen intensiv und wälzen sich die ganze Zeit im Dreck. Nicht verwunderlich, hat der Allesfresser den Ruf eines «Drecks-Schwein». Das Klischee ist uralt: Schon in der griechischen Antike verband man das Suhlen der Schweine im Dreck als haltloses Triebleben. Und im Buddhismus galt dieses Verhalten als ein Ausdruck von Unwissenheit.
Im Islam und im Judentum verzichtete man auf den Verzehr des Schweinefleisches, da die Tiere oft mit Parasiten befallen waren und die Menschen Angst hatten, krank zu werden. Das Verdikt der Unreinheit wurzelt aber nicht nur in religiösen Gründen. In ländlichen Gebieten hatte einst jedermann seine eigene Sau vor dem Haus, die mit den Abfällen der Menschen gemästet wurde.
Doch trotz alledem: Schweine sind alles andere als dreckig. Im Dreck wühlen sie sich vor allem, um sich abzukühlen und ein erdkrustiges «Schutzschild» gegen Parasiten anzulegen. Und: Schweine koten nie im Bereich eines Schlaf- oder Essplatzes. Von Geburt an besitzen sie den Drang, mit Ästen Nester zu bauen, um so zwischen «Wohnraum» und «Toilette» unterscheiden zu können – fast wie wir Menschen.