Elefanten vergessen nie. Das sagt der Volksmund zumindest. Erinnert sich jemand detailreich an eine Begebenheit aus vergangenen Jahren, ist das Urteil schnell gefällt: «Elefanten-Gedächtnis».
Schon in der Antike realisierten die Inder, dass Elefanten ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen haben. Das prädestinierte sie zu Einsätzen im Tempeldienst, bei Waldarbeiten oder später auch im Krieg. Der karthagische Feldherr Hannibal überquerte 218 vor Christus mit Elefanten die französischen Alpen. Die Dickhäuter waren besonders wertvoll, weil sie auch im Ernstfall die gelernten Befehle befolgten.
In der freien Natur leben Elefanten in grossen Gebieten von mehreren 100 Quadratkilometern. Auf der Suche nach Wasser legen sie weite Strecken zurück. Dazu benötigen sie eine gute räumliche Orientierung, um ihre Wasserplätze wieder zu finden. Tierbiologen nennen dieses Phänomen «Mapping» – eine Art «Landkarte» im Hirn der Elefanten, auf der Informationen zu ökologischen Ressourcen gespeichert sind. So konnten sich die Riesen in der Evolution durchsetzen – dem «Elefanten-Gedächtnis» sei Dank.