Mehr oder weniger unbestritten ist: Tutanchamun starb 1324 oder 1323 vor Christus im jugendlichen Alter von knapp 20 Jahren. Der Todestag kann sogar noch enger eingegrenzt werden. Es dürfte zwischen Ende Dezember und Mitte Februar gewesen sein. Darauf weisen Blumen hin, die im Grab des alt-ägyptischen Königs gefunden wurden, und die nur zur Zeit der Bestattung blühten.
War es Mord? Oder eine Krankheit?
Über die Todesursache des Pharaos jedoch, da spriessen Legenden und die Phantasie der Forscher. 1922 hatte der englische Ägyptologe Howard Carter das Grabmal und die berühmteste aller Mumien entdeckt. Woran konnte ein so junger König gestorben sein?
«Mord!», lautete eine erste These. Eine Schädelverletzung schien Beleg zu sein. Doch es stellte sich heraus, dass sich das abgesplitterte Stückchen Knochen erst nach dem Tod abgelöst hatte.
Die weiteren Hypothesen für den Tod des jugendlichen Pharaos: Beinbrüche und eine anschliessende Blutvergiftung. Ein Jagdunfall. Eine Malaria-Erkrankung. Ein Sturz von einem Streitwagen. Eine Knochenkrankheit wie bei nahen Verwandten des Königs. Eine Sichelzellenanämie. Viele Fragezeichen.
Und nun die neuste Theorie aus England: der Tod des Pharaos müsse während einer Schlacht eingetreten sein. Ein Streitwagen soll den Unglücklichen überrollt haben, als er am Boden kniete. Das Forschungsresultat aus dem Cranfield Forensic Institute in Bedfordshire wurde dankbar aufgenommen. Der britische TV-Sender Channel 4 hat einen neuen Film über Leben und Tod Tutanchamuns produziert. Und da kann eine sensationelle Neuigkeit nicht schaden.