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Fünfmalklug Ist die Lepra noch gefährlich?

Schon seit biblischen Zeiten steht der Name Lepra für die Schrecken von Infektionskrankheiten. In den vergangenen Jahrzehnten hörte man immer weniger von ihr. Doch besiegt ist der Erreger noch lange nicht.

Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, so heisst es im 3. Buch Mose im Alten Testament, liege Lepra vor. Eine schreckliche Diagnose, auch in späteren Jahrhunderten: Die Menschen wurden durch die Krankheit häufig entstellt und mussten die Gemeinschaft der Gesunden verlassen, um Infektionen zu vermeiden.

Welt-Lepra-Tag am 26. Januar

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Der Welt-Lepra-Tag geht auf den französischen Juristen Raoul Follereau (1903 – 1977) zurück, der sein Leben den Kranken gewidmet hatte – insbesondere jenen, die von Lepra befallen waren. Zum fünften Todestag von Mahatma Gandhi 1954 rief er den ersten Welt-Lepra-Tag aus. Seither findet der Gedenktag immer am letzten Sonntag im Januar statt.

Dank Kombinationen von mehreren Antibiotika ist die einstige Seuche heute heilbar, doch besiegt ist sie deshalb noch nicht. In Indien erkranken pro Jahr rund 130‘000 Menschen daran. Sie werden zuweilen noch immer wie Aussätzige behandelt statt mit der wirksamen Therapie. Und so verzeichnet die Weltgesundheitsorganisation WHO heute seit langem erstmals wieder steigende Infektionsraten.

Das Ziel der WHO: Lepra ausrotten. Ob das gelingen kann, ist laut der der Deutschen Lepra- und Tuberkulose-Hilfe (DHAW) allerdings fraglich. Allein schon, weil bis heute nicht verstanden wird, wie die Krankheit genau übertragen wird – vermutet wird eine Tröpfcheninfektion. Eine Forschungsinitiative und fünf Millionen Euro sollen diese und andere Fragen endlich klären.

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