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Fünfmalklug Was essen Astronauten?

Das Menü für die Raumfahrer auf der Weltraum-Station ISS klingt verführerisch, doch von frischer Feinkost kann nicht die Rede sein. Immerhin: Astronauten essen heute weit weniger schlimm als auch schon.

Wärmebestrahlter geräucherter Truthahn, wärmestabilisierte Süsskartoffeln, gefriergetrocknete Bohnen und Kartoffeln: Zum Thanksgiving-Fest wird auch auf der ISS ein feines Menü serviert, gefolgt von Kirsch-Blaubeer-Kuchen als Dessert. Gleichwohl ein Fertig-Menü, denn alles, was dort oben serviert wird, muss hinieden minutiös geplant und vorbereitet werden. Lange vor dem Start zur Raumstation stellen Nasa-Astronauten ihren Speiseplan aus einer Auswahl alltauglicher Mahlzeiten zusammen.

Es war schon schlimmer. Zu Zeiten der Weltraum-Pioniere wie Juri Gagarin und Neil Amstrong gab es kleine Presswürfel mit Proteinen, Fetten und Vitaminen – und als «Getränk» sterilisiertes Apfelmus, gut für die Verdauung. Desweiteren ass man im All aus Tuben. Russische Kosmonauten konsumierten daraus die heimische Borschtsch-Suppe mit Randen. Oder auch Johannisbeer-Saft, um etwa die Leber Stroganoff aus der Konservendose herunter zu spülen.

Ein Tablett mit Verpflegung für die Besatzung der Raumstation ISS mit Rahmspinat und Beefsteak.
Legende: Rahmspinat und Beefsteak: Verpflegung für die Besatzung der ISS. Nasa

Mehr Auswahl, beliebiger Geschmack

Frischkost ist bis heute eine Rarität. Immerhin kann man Früchte im Naturzustand verzehren, wenn sie keine Flüssigkeit abgeben, die dann in der Schwerelosigkeit umher fliegen würde. Aus diesem Grund enthalten manche Fertig-Snacks aus Dosen oder anderen Behältern auch Gelatine: Sie lässt den Happen am Löffel kleben.

Nein, für Feinschmecker ist der Weltraum nichts, wie auch der deutsche Raumfahrer Reinhold Ewald nach seiner Mission auf der Raumstation Mir erzählte. Meist schmecke das Essen fad und langweilig – nicht wegen liebloser Space-Caterer, sondern auch wegen der Schwerelosigkeit, die den Geschmackssinn schwäche. Das gilt bis heute, doch wenigstens ist die Auswahl im Orbit dank moderner Lebensmitteltechnik grösser. Und die Zeiten kalter Küche sind passé.

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