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Fünfmalklug Werden wir im Alter immer unzufriedener?

Der knurrige Senior und das grantige Grosi: Diese Klischees gibt es seit Menschengedenken. Doch werden ältere Menschen wirklich unzufrieden? Forscher haben diese Frage untersucht – in mehreren Ländern, doch mit dem gleichen Resultat.

Der bekannteste Vertreter des grantigen Seniors ist hierzulande wohl der Alpöhi in Johanna Spyris «Heidi»: jener Einsiedler vom Berg, der die Menschen meidet und dessen harte Schale erst das herzige Mädchen aufbricht. Schauspieler Heinrich Gretler brachte das Klischee vom rauhen Alten, den die Jahre verbittert haben, überzeugender auf die Leinwand als manchen Psychologen lieb ist – denn die Wirklichkeit sieht anders aus.

Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass Altwerden keineswegs ein Jammertal ist. In Deutschland etwa sind viele Menschen auch mit 100 oder mehr Jahren zufrieden, wie eine repräsentative Untersuchung kürzlich zeigte. Der Lebenswille der meisten Hochbetagten sei ungebrochen, so die Altersforscher – auch deshalb, weil sie heute geistig und körperlich fitter seien als frühere Generationen.

Wie robust der Lebensmut des Menschen ist, zeigt zudem eine Langzeitstudie mit australischen Senioren zwischen 65 und 103 Jahren. Selbst Krankheiten im hohen Alter, ein schwindendes Gedächtnis oder Einsamkeit änderten langfristig wenig an deren Zufriedenheit. Und auch in der Schweiz zeigen Daten aus Befragungen der vergangenen Jahre, dass mehr als 80 Prozent der Menschen ab 65 sehr zufrieden durchs Leben gehen – so viele, wie sonst nur bei Teenies von 16 bis 17.

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