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Fünfmalklug Wie viele Raumsonden wurden ins All geschossen?

Sie erkunden die Atmosphäre unserer Nachbarplaneten, schiessen Fotos oder reisen auf Nimmerwiedersehen in unendliche Weiten. Die erste Raumsonde startete vor über 50 Jahren zum Mond – und es folgten viele, viele weitere.

Anders als die ersten menschlichen Kosmo- und Astronauten sind die Namen von Sonden nicht vielen Zeitgenossen ein Begriff. Oder wer erinnert sich an die allererste Mission «Lunik 1», die Anfang 1959 startete, um unseren Mond zu erkunden? An «Venera 3»? Am 16.11.1965 startete sie von Baikonur in Kasachstan zur Venus und soll am 1. März 1966 dort aufgeschlagen sein, nachdem ihre Kommunikationssysteme zuvor den Geist aufgegeben hatten. Und im November 1970 brachte die sowjetische Sonde «Luna 17» den «Lunochod 1» auf den Mond – den ersten Rover, der auf seinen acht Rädern einen fremden Himmelskörper erkundete.

Anders als Satelliten verlassen unbemannte Raumsonden den Erdorbit, um allerlei Ziele zu observieren. In Richtung unserer Sonne gingen 18 Missionen, angefangen mit der Nasa-Sonde «Pioneer 5», die unter anderem das Magnetfeld unter die Lupe nahm. Zum Merkur flogen «Mariner 10» und «Messenger», zur Venus und zum Mars jeweils über 40 Sonden. Die USA liegen dabei vorn: Laut Statistiken gehen 55 Mission auf ihr Konto.

Die Karte zeigt Landeorte der Raumfahrzeuge der Luna-, Surveyor- und Apollo-Programme auf dem Mond.
Legende: Gut besucht: Die Karte zeigt Landeorte der Raumfahrzeuge der Luna- (rot), Surveyor- (gelb) und Apollo-Programme (grün) auf dem Mond. Nasa / Wikipedia

Mindestens, denn die Nasa zählt auch den legendären «Sputnik 1» zu den Sonden, obwohl er den Orbit nicht verliess und damit streng genommen ein künstlicher Satellit war. In anderen Quellen werden zu der Zahl der Sonden auch mitfliegende Rover oder Abwurf-Körper addiert. Zudem haben manche Sonden vor dem Abschied in die unendlichen Weiten noch die Erde observiert – Mehrfach-Missionen, wenn man so will. Und schliesslich: Wer weiss, ob es nicht auch geheime Sonden gab?

So zeigen die Zahlen vor allem eines: Der Neugier sind keine Grenzen gesetzt. Selbst dass der kleine Jadehase aus der chinesischen Sonde «Chang'e 3» nun auf unserem Mond, der eigentlich recht gut erforscht ist, umher rollt, ist verständlich: Dort gibt es immer Interessantes zu finden. Wie im März 2010 beim Besuch des «Lunar Reconnaissance Orbiter» der Nasa: Auf seinen Fotos entdeckte man «Lunochod 1» wieder, dessen letzte Position seit Jahren unbekannt gewesen war. Good News für den Besitzer, der den Urahnen der heutigen Mars-Rover schon 1993 für 68'500 Dollar bei Sotheby’s in New York ersteigert hatte.

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