In einer hastig improvisierten Livesendung des schwedischen Fernsehens nach dem Eurovision Song Contest rang Loreen mit den Worten: «Ich weiss nicht, wie ich mich fühle. Es ist so absolut unwirklich.» Bei der offiziellen Pressekonferenz einige Minuten später wirkte sie dann etwas gefasster. Die 28-Jährige beschrieb ihre Gefühle ganz professionell als «euphorisch» – in Anlehnung an ihren Gewinnersong «Euphoria». Alle 26 Finalisten seien Gewinner. Der Song Contest sei immer eine Frage des Geschmacks, und in diesem Jahr sei die Wahl eben auf sie gefallen, so Loreen.
Song Contest in Schweden sehr beliebt
Doch ganz so unbedeutend ist der Sieg für Schweden dann doch nicht. Auf diesen fünften Sieg hatte wohl das halbe Land getippt. Tatsächlich sass die Hälfte der 9,5 Millionen Einwohner des Landes am Samstagabend trotz hochsommerlichen Pfingstwetters und einer verführerisch hellen Sommernacht vor dem Fernseher. Der Eurovision Song Contest ist hier ein echter Strassenfeger, den der Sender SVT mit Vorausscheidungen in mehreren Städten gewaltig populär gemacht hat.
«Wir Schweden verlangen nie, dass unsere Elf die Fussball-WM gewinnt. Aber dafür sind wir so selbstbewusst, dass wir eigentlich jedes Jahr den Eurovision-Sieg erwarten», beschreibt der schwedische Eurovision-Delegationschef Christer Björkman die Haltung seiner Landsleute.
In Stockholm feierten die Menschen bis spät die Nacht hinein auf den Strassen. Und auch die schwedische Delegation liess es in Baku krachen. «Ich bin zwar keine Partybraut, aber jetzt bin ich wohl gezwungen, doch noch Party zu machen», sagte Loreen am Samstag im schwedischen Fernsehen. Und auf Facebook sah man am Sonntagmorgen auch bereits erste Bilder der Party. Der schwedische Delegationschef Christer Björkman postete ein Bild von sich mitsamt Anzug in einem Swimmingpool.