Sympathie sammeln! Das ist das Ziel jeder Band, die am Eurovision Song Contest teilnimmt. Dafür reisen die Musiker in verschiedene europäische Länder. Sie geben Konzerte, treten in Fernsehshows und an Fan-Anlässen auf. «Takasa» waren zuletzt in Amsterdam beim traditionellen «Eurovision in Concert». Dort mussten die Bands aus allen Ländern etliche Minuten auf der Bühne stehen und eine Darbietung von Carola, der Eurovision-Gewinnerin von 1991, beklatschen.
Für einen 95-Jährigen kein Zuckerschlecken – vor allem für den Heilsarmee-Musiker Emil Ramsauer, der in Amsterdam zum ersten Mal so richtig in die glitzernde Eurovision-Welt eintaucht. Er schaut sich Carolas Performance zwar etwas verwundert an, bleibt aber tapfer auf der Bühne stehen. Danach findet er nur lobende Worte: «Ich kenne die Frau zwar nicht, doch sie hat es gut gemacht», sagt er gegenüber «glanz & gloria». Die Musik sei aber schon nicht so seine Art.
Auf der Bühne sagte Emil zu mir: Gell, ich kann jetzt nicht gehen?
Wenn die Band lange Zeit präsent sein muss, ist das für Emil besonders anstrengend. «Auf der Bühne sagte er zu mir: Gell, ich kann jetzt nicht gehen?», verrät Leadsänger Christoph Jakob. Das sei in diesem Fall nicht möglich gewesen. Doch: «Wir versuchen, solche Situationen zu vermeiden, indem wir schauen, dass Emil öfter mal absitzen kann.» Sowieso kümmert sich die Band rührend um ihr ältestes Mitglied – doch der ist fitter, als manche denken würden. Am Flughafen von Amsterdam rennt er am Arm von Sängerin Sarah Breiter (20) der Band förmlich davon.