Reto Peritz, Co-Gesamtprojektleiter des ESC, hat sich gegenüber Radio SRF 1 zum geplatzten Auftritt von Céline Dion beim ESC-Finale in Basel geäussert. Man sei bis kurz vor der Show mit der kanadischen Sängerin in persönlichem Kontakt gewesen, so Peritz. Doch letztlich sei sie «nicht in der Halle gewesen», ein Auftritt damit ausgeschlossen. Die Rückfrage, ob die ESC-Gewinnerin in der Stadt gewesen sei, liess Peritz offen: «Ich weiss nur, dass sie nicht in der Halle war.»
Edi Estermann, Head of Communication am ESC, bestätigte gegenüber SRF, dass beide Szenarien bis zuletzt offen gewesen waren. «Es wäre toll gewesen, sie zu haben. Sie wird für immer mit dem ESC und der Schweiz verbunden sein. Am Ende war es ihre Entscheidung.» Zum Schluss habe man wie die Fans die vielen Nachrichtenmeldungen verfolgt.
Gerüchteküche kocht über
Wenige Stunden vor dem Start des grossen Finals hatten nämlich neue Gerüchte über einen möglichen Auftritt Céline Dions die Runde gemacht, wonach die Sängerin in der Stadt gesichtet worden sei. Unter anderem der Westschweizer ESC-Kommentator Jean-Marc Richard hatte gegenüber RTS berichtet: «Ja, Céline Dion ist in Basel». Dies bedeute jedoch nicht, dass sie auch auftreten werde. Laut eines anderen Berichts sei der Ablauf der Fernsehproduktion noch einmal geändert worden – was am Ende womöglich sogar stimmen mag.
«Wir haben auch gestaunt über die vielen Zeitungsartikel, teilweise über Sachen, über die wir selbst nichts gewusst hatten», ordnet Reto Peritz die vielen Spekulationen ein. Gesehen hätten die Veranstalter die Sängerin jedenfalls nicht, so Edi Estermann.
Stets bemüht
Dass man bis zuletzt an einer Rückkehr von Dion auf die ESC-Bühne gearbeitet habe, stellt Peritz ausser Frage. Immer wieder hatten die Veranstalter betont, mit der Kanadierin in Kontakt zu stehen. Umso enttäuschter waren einige Fans, dass es am Ende doch nicht zu einem Auftritt kam – und Dions Abwesenheit im Finale nicht thematisiert wurde.
Während der Proben war jeweils eine Videogrussbotschaft der Sängerin eingespielt worden, die auch als potenzieller Platzhalter für eine echte Performance gelesen wurde. Dieser Slot fiel im Finale jedoch gänzlich weg.
Die Gesundheit geht vor
Man habe von Anfang an gewusst, dass es keine leichte Aufgabe werden würde, einen Auftritt von Céline Dion zu realisieren, so Peritz. «Wir haben alles versucht, es möglich zu machen. Es ist natürlich schade, dass es am Ende nicht geklappt hat. Aber die Gesundheit geht vor». Tatsächlich habe es zwischenzeitlich mal besser ausgesehen, dann wieder nicht, bestätigt auch Estermann das viele Hin und Her. Auch er unterstrich die Wichtigkeit der Gesundheit.
Es wäre Céline Dions erster Auftritt seit den Olympischen Sommerspielen 2024 gewesen. 2022 hatte die Sängerin bekanntgegeben, dass sie am Stiff-Person-Syndrom leide, und sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die neurologische Erkrankung verursacht schwere Krämpfe und Muskelsteifheit. Ein Auftritt wäre demnach stark von der Tagesform abhängig gewesen.