Sein skandalträchtiges Image mit Protesten und Luder-Gästen hat das Spektakel in seiner 57. Ausgabe abgelegt. Der Ball zeigte sich vielmehr so, wie Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh ihn seit langem gerne hätte: Als Fest der Künstler und der feinen Wiener Gesellschaft, gleichzeitig modern und der Tradition verpflichtet.
Da passt selbst der kitschig-glamouröse Designer Harald Glööckler in die Geschichte, der mit seinen auf Frack und Gesicht geklebten Glitzersteinchen und seiner Kutsche den wohl grössten «Aufreger» des Abends produzierte. «Das ist der schönste Ball, den ich jemals erlebt habe», jubelte er.
Designer Harald Glööckler: Verlobung am Opernball
Harald Glööckler hat sich nach eigenen Angaben auf dem Ball mit seinem langjährigen Lebensgefährten Dieter Schroth verlobt: «Ich dachte mir, wenn nicht hier, wo dann? Das ist einfach der perfekte Ort dafür», sagte er nach Angaben seines Managements.
Hollywood beeindruckt von Wien
«Wie aus einer anderen Zeit», schwärmten die ausländischen Gäste angesichts des imperialen Flairs mit von aussen charmant-verstaubt anmutenden Traditionen und Etiketten. «Es fühlt sich an, als wäre man in die Vergangenheit gereist», sagte Oscar-Preisträgerin Hilary Swank. Mit ihrem nudefarbenen Paillettenkleid mit viel Spitze – einer der schönsten Roben des Abends – lag die Schauspielerin bei den Kleidern voll im Glitzer-und-Glamour-Trend.
«Es ist wie vor 100 Jahren», sagte Filmdiva Gina Lollobrigida im schwarzen Kleid mit auffällig rotem Cape mit Drachenmotiv. Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino fühlte sich wie in einem Gemälde aus alten Zeiten: «Es ist noch schöner, als ich es gedacht habe.»
Richard Lugner in «Abseits-Loge»
Sorvino und Lollobrigida bekamen allerdings mit ihrem Gastgeber Richard «Mörtel» Lugner eine abseits gelegene Loge zugewiesen. Man habe ihn auf den Dachboden verbannt, polterte der Baumeister. Sorgte er in der Vergangenheit mit bezahlten Begleiterinnen wie Paris Hilton, Pamela Anderson und der Berlusconi-Bekannten «Ruby» noch für Eklats und Rummel, herrschte diesmal gähnende Leere vor der Loge.
Tochter des Starkochs
Unter den 144 Debütantenpaaren in weissen Kleidern mit Krönchen und in Fracks tanzte auch die Tochter von Starkoch Johann Lafer, die 18-jährige Jennifer: «Ich habe schon zwei grosse Gläser Cognac getrunken, weil ich wahrscheinlich nervöser bin als sie», so der Koch.
Für weiteres Promi-Flair sorgten unter anderem der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, das deutsche Model Franziska Knuppe, Ex-Fussballer Toni Polster, Ex-Tennisspieler Thomas Muster und Modedesignerin Lena Hoschek.