Sie heisst Zohre Esmaeli und ist das einzige Topmodel aus Afghanistan. Dabei trägt sie eine bewegende Geschichte mit sich: Mit 13 Jahren ist die heute 27-Jährige mit ihrer Familie nach Deutschland geflüchtet. In Deutschland in einem Kleiderladen entdeckt, verbat ihr ihre muslimische Familie zunächst das Modeln. «So etwas gibt es in Afghanistan nicht und meine Familie wusste nicht, auf was sie sich einlassen oder was auf ihre Tochter zukommt», erklärt das Model am Rande eines Schmuck-Shootings in Zürich gegenüber «glanz & gloria».
Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen
Die gebürtige Afghanin blieb aber hartnäckig, zog als 17-Jährige von zuhause aus und probierte es ohne familiäre Unterstützung. Und siehe da: Heute arbeitet sie als erfolgreiches Model. Mit ihren Traummassen defiliert sie auf europäischen Laufstegen und lässt sich auf Zeitschriften wie der «Vogue» und «Cosmopolitan» ablichten. Und inzwischen sind selbst Unterwäsche-Shootings kein Problem mehr. Die heute in Düsseldorf Lebende liebt das Modeln mit all seinen Facetten. Doch dies war nicht immer der Fall: «Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich anders aufgewachsen bin», so eine nachdenkliche Zohre Esmaeli. Sie musste lange mit sich selbst kämpfen.
Die innere Freiheit ist das Wichtigste
In einem muslimischen Land wie Afghanistan war und ist eine Frau wie Zohre Esmaeli nicht wirklich frei – und dies in vielen Bereichen. Auch wenn für das Model die äusserliche Freiheit mit dem Kopftuch nicht die allergrösste Einschränkung war, machten ihr andere Vorschriften das Leben schwer. «Ich glaube, die innere Freiheit ist das Wichtigste.» Sie konnte dem Druck ihrer Wurzeln einfach nicht mehr standhalten. «Und da habe ich die Möglichkeit gefunden, hier zu leben, wie ich möchte», so das 27-jährige Model.