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Royal Abdankung kein Thema: König Juan Carlos feiert 75. Geburtstag

Der spanische König Juan Carlos hat seinen 75. Geburtstag am Samstag still und leise gefeiert und sich erst am Tag danach wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.

Als König Juan Carlos am Sonntag auf Krücken bei der Militärparade zum Dreikönigstag vor dem Palacio Real in Madrid erschien, hatte das auch etwas Symbolisches. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit der Hüft-OP vor sechs Wochen.

Doch nicht nur der König, auch die Monarchie geht in Spanien am Stock. Der Beliebtheitsgrad des Königshauses befindet sich auf einem Tiefpunkt. Juan Carlos' 75. Geburtstag am Samstag sei der «bitterste in seinem Leben» gewesen, meinte die Zeitung «El País».

König Juan Carlos heftig kritisiert

In einem Interview des Fernsehsenders TVE, das am späten Freitagabend gesendet wurde, sagte Juan Carlos, er wolle trotz gesundheitlicher Probleme noch lange nicht zugunsten von Kronprinz Felipe abdanken. «Ich befinde mich in guter Verfassung, habe Energie und freue mich, weiterzumachen, mit all den Herausforderungen, die wir vor uns haben», sagte Juan Carlos im ersten königlichen Fernseh-Interview überhaupt seit gut zwölf Jahren.

Darin kamen die jüngsten Affären um das Königshaus allerdings nicht zur Sprache, was in den Medien und sozialen Netzwerken am Wochenende heftig kritisiert wurde. «Das war wie das Fernsehen in Nordkorea», twitterte etwa der Journalist Antonio Maestre. Und sogar in der eher königstreuen Zeitung «El Mundo» polterte die Kolumnistin Pilar Eyre: «So brauchen Sie keine Interviews mehr zu geben.»

Skandale kein Thema, Krise schon

Grosse Empörung hatten zum Beispiel ein Korruptionsskandal um Schwiegersohn Iñaki Urdangarín sowie im April die Teilnahme des Königs an einer Elefantenjagd in Botswana ausgelöst. Diese war nur bekanntgeworden, weil Juan Carlos sich dabei eine Hüfte brach.

Der im November 1975 gekrönte Juan Carlos sprach im Fernsehen jedoch immerhin über die Krise in seinem Land: «Der Mangel an Arbeitsplätzen, der dazu führt, dass Millionen Familien kein würdiges Leben führen können und dass junge Menschen das Land verlassen müssen, um einen Job zu finden, tut mir sehr weh.»

Ohne direkt die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien zu nennen, kritisierte er auch die «Trennungspolitik», die für «Spanien überhaupt nicht gut» sei. Versöhnlich betonte Juan Carlos aber auch, er sei stolz, dass er mit den Bürgern seines Landes «ein modernes und solidarisches Spanien» aufgebaut habe.

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