«Máxima reina» (Höchste Königin), spielte eine Zeitschrift auf der Titelseite mit dem Namen der Prinzessin. «Die erste argentinische Königin», schrieb stolz das Blatt «Perfil». Ihre «Ungezwungenheit und Vernunft» verführte die Niederländer, wie die Zeitung «La Nación» meinte. Für «Clarín» ist es Máximas Latino-Frische, die der «herben» niederländischen Monarchie gut tue.
Máxima stammt aus argentinischer Oberschicht
Oft wird ihre vermeintliche Herkunft aus einfachen Verhältnissen hervorgehoben: Sie sei ein Mädchen gewesen, das sein Mittagessen in Tupperware in die Schule mitgenommen habe und später als Volkswirtin mit 1500 Dollar im Monat habe auskommen müssen, schrieb «Clarín».
Solche Kontraste dienen der märchenhaften Aufmachung in den Medien. Máxima Zorreguieta entstammt aber eher dem argentinischen Grossbürgertum, wenn auch ihre Familie nicht zu den reichsten gehörte. Die Wohnung ihrer Eltern im feinen Barrio Norte in Buenos Aires war für die vier Kinder der zweiten Ehe von Jorge Zorreguieta sicherlich enger als ein Palast.
Doch Máxima konnte die exklusive Northlands-Schule besuchen, eine der drei teuersten in Argentinien. Ihr Studium absolvierte sie an der Katholischen Universität, die im Gegensatz zu den staatlichen Hochschulen gebührenpflichtig ist.
Argentinische Presse blendet Vergangenheit von Máximas Vater fast aus
Weniger wichtig nehmen viele Medien bei der Darstellung von Máximas «goldenem Weg» («Clarín»), dass ihr Vater bei der Hochzeit im Jahr 2002 nicht dabei sein durfte. Bei Máxima flossen damals die Tränen, als der Tango «Adiós Nonino» auf ihren Wunsch gespielt wurde.
Máximas Vater war erst Unterstaatssekretär und dann Staatssekretär für Agrarwirtschaft vom Staatsstreich 1976 an bis 1981. Vorher war er ein hoher Funktionär der Vereinigung der Grossgrundbesitzer, die massgeblich an der Planung des Staatsstreichs mitgewirkt hatte.
Offiziell teilte der Hof jetzt mit, Máxima habe auf die Teilnahme ihres Vaters bei den Krönungsfeierlichkeiten Ende April verzichtet. Allerdings war er schon bei der Trauung seiner Tochter nicht willkommen. In den politisch korrekten und demokratiebewussten Niederlanden hatte es heftige Kritik an seiner Vergangenheit gegeben.
Später beschloss die niederländische Regierung, dass Jorge Zorreguieta nur zu privaten Feiern der Familie wie etwa Taufen oder Geburtstagen kommen dürfe. Die Krönung ist jedoch eine Staatsangelegenheit.
Erneute Anzeige gegen Máximas Vater
In der vergangenen Woche wurde erneut Strafanzeige gegen den inzwischen 85-jährigen Zorreguieta erstattet. Die in Menschenrechtsfragen spezialisierte Anwältin und Professorin Liesbeth Zegveld will auf diese Weise Ermittlungen der niederländischen Staatsanwaltschaft erzwingen.
Die Juristin gibt an, neue Beweise dafür zu haben, dass Zorreguieta von den Menschenrechtsverletzungen des Videla-Regimes wusste. Im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft noch Ermittlungen abgelehnt, da die Beweise nicht ausreichten.
Ein Besuch in den Niederlanden könnte jetzt also für den Schwiegervater des künftigen Königs durchaus heikel werden.