Albert II. räumt nach knapp 20 Jahren Regentschaft seinen Thron. Am 21. Juli, dem belgischen Nationalfeiertag, übergibt er die Krone seinem Sohn Prinz Philippe. Auf einer Reise in die Stadt Ghent hat sich König Albert am Mittwoch bereits von der Region Flandern verabschiedet.
Nebst lobenden Worten von Ghents Bürgermeister und Jubel von Anhängern des Königshauses kam es aber auch zu Protesten gegen König Albert und seine Frau Paola. Mitglieder der rechtsgerichteten «Nationalistische Studentenverenigung» demonstrierten vor dem König mit Transparenten. Die Nationalisten fordern die Unabhängigkeit der flämischen Region vom Rest Belgiens.
Königliche Rente: Über 1 Million Franken pro Jahr
Zu reden gab in den vergangenen Tagen auch die «Rente» des Königs: Nach seiner Abdankung bekommt er über 1,1 Millionen Franken pro Jahr. Das hatte die Regierung am Dienstag beschlossen.
Damit erhält Albert zwar genauso viel Geld wie sein Sohn Prinz Philippe bisher als Thronfolger. Unterm Strich wird er aber weniger zur Verfügung haben, da die königlichen Einkünfte zukünftig versteuert werden.
Albert und Paola dürfen sich weiterhin König und Königin nennen
Als amtierender Monarch erhielt Albert 15,5 Millionen Franken im Jahr. Philippe bekommt die gleiche Summe, muss aber ebenfalls mit steuerlichen Abzügen rechnen. Laut Nachrichtenagentur Belga können Albert und Königin Paola in den kommenden fünf Jahren noch die Dienste von etwa zehn Mitarbeitern in Anspruch nehmen. Danach soll überprüft werden, ob das Personal verkleinert wird. Albert und Paola werden auch nach dem Thronwechsel ihre Titel König und Königin weiterführen.