Hunderte Amsterdamer waren beim spektakulären Eröffnungsfest zugegen. 13 Spielmannszüge aus dem ganzen Land bildeten ein Ehrenspalier für die Monarchin, die über einen 250 Meter langen orangefarbenen Teppich zum Eingang schritt. Ein historisches Flugzeug drehte eine Ehrenrunde über dem Platz.
Nach einer Privatführung für die Königin gingen die Türen für alle Besucher auf. Bis Mitternacht konnten sie gratis die «nationale Schatzkammer» besichtigen, wie Museumsdirektor Wim Pijbes sagte.
8000 Exponate aus 800 Jahre Kunstgeschichte
Die vom niederländischen Architekten Pierre Cuypers vor allem für die Werke von Rembrandt van Rijn errichtete Kunst-Kathedrale wurde restauriert und modernisiert, doch auch mit Neubauten erweitert. Das «Rijks», wie die Amsterdamer liebevoll sagen, zeigt in 80 Sälen 8000 Exponate aus 800 Jahren niederländischer Geschichte.
Zu seinen Schätzen gehören die Gemälde aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter der Niederlande, das im Wesentlichen das 17. Jahrhundert umfasst. Dazu gehören Rembrandt, Jan Vermeer, Frans Hals, Jan Steen und andere. Aus dieser Sammlung ragt das 1642 von Rembrandt gemalte Bild «Die Nachtwache» hervor, das in einem eigenen Saal ausgestellt ist.
Kronprinz Willem-Alexander ist Königstitel egal
Während die Museums-Eröffnung eine der letzten Amtshandlungen der abdankenden Königin Beatrix war, bereitet sich Kronprinz Willem-Alexander auf sein Amt als König vor. Doch dieser scheint der Thronbesteigung entspannt entgegenzublicken.
In einem Interview mit dem niederländischen Fernsehen, das am kommenden Mittwoch ausgestrahlt wird, sagte er, ihm sei der Königstitel egal: «Ich bin kein Protokoll-Fetischist», so der künftige König. Auch Prinzessin Máxima, die nach dem Thronwechsel am 30. April offiziell den Titel Königin erhält, ist der Titel nicht so wichtig. «Jeder nennt mich Máxima. Königin oder Prinzessin – das spielt keine Rolle. Es geht nicht um den Titel, sondern um das, was wir repräsentieren.»