Das Zuhause
Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel wohnen seit November 2011 in dem für 6,7 Millionen Franken renovierten Schloss Haga . Die Villa im Norden Stockholms umfasst 25 Zimmer und einen grossen Park – genau die richtige Umgebung, in der eine kleine Prinzessin oder ein kleiner Prinz in Ruhe aufwachsen kann.
Schon König Carl Gustaf und seine vier Schwestern wuchsen auf Schloss Haga auf, zogen aber 1947 nach dem Tod ihres Vaters in das Stockholmer Stadtschloss um. Mit Silvia und den drei Kindern wohnte der König dann im Schloss Drottningholm westlich von Stockholm.
Zwischen 1947 und 2011 blieb Schloss Haga unbewohnt. Ein grosser Teil des Anwesens ist mittlerweile öffentlich zugänglich und ein beliebtes Ausflugsziel für die Stockholmer. «Endlich wieder Kinderlärm auf Schloss Haga», kommentierte die Zeitung Aftonbladet, als Victorias Schwangerschaft bekannt wurde.
Die Geburt
Wo Prinzessin Victoria ihr erstes Kind zur Welt bringen wird, ist nicht bekannt. Die Paparazzi haben sich aber schon einmal vor dem Karolinska Spital positioniert – das Universitätsspital liegt nahe des Haga Schlosses und auch Königin Silvia gebar dort ihr erstes Kind.
Die Tradition
Nach der Geburt eines Mitgliedes der Königsfamilie werden 21 Salut-Schüsse von der Stockholmer Insel Skeppsholmen abgefeuert. Ausserdem versammelt der König am Tag darauf das schwedische Kabinett, um den Titel, den Namen und das Herzogtum des Neugeborenen zu verkünden. In der königlichen Kapelle findet ausserdem ein Dankgottesdienst statt.
Der Name
In Schweden ist es üblich, dass ein neugeborenes Kind zuerst eine Personalnummer erhält, die sich aus Geburtsdatum und vier Ziffern zusammensetzt. Der Namen wird oft erst bei der Taufe bekannt gegeben.
Der Namen des royalen Babys ist das wohl bestgehütete Geheimnis des Königshofes. Wie alle Mitglieder der Königsfamilie wird auch das Kind von Victoria und Daniel vier Namen erhalten. Hofexperte Roger Lundgren wagte für Aftonbladet eine Prognose und setzt auf die Namen Carl oder Oscar für einen Jungen und Christina oder Desirée für ein Mädchen.Tatsächlich kommen die Namen Carl, Oscar und Desirée im Stammbaum der Königsfamilie sehr häufig vor. Auch Gustaf und Johan sind häufige Namen bei den schwedischen Royals. Desirée, übrigens auch der vierte Name von Prinzessin Victoria, geht zurück auf Désirée Clay, die Frau von König Karl XIV Johan.
Als Ehrbezeugung für Daniels Eltern könnte das Kronprinzenpaar ihr Kind auch nach ihnen nennen. Neben den traditionsschweren Namen könnte der vierte Namen also Gunnar, Ewa oder Kristina sein. Es ist ausserdem möglich, dass einer der vier Namen Lilian ist, heisst so doch Victorias Lieblingstante.
2011 waren Alice, Maja, William und Lucas die beliebtesten Babynamen in Schweden. Eines ist jetzt schon klar: Das royale Baby wird diese Hitparade bestimmt verändern und einen Trend auslösen.
Die Taufpaten
Prinzessin Victoria und ihre Geschwister haben je vier Taufpaten aus dem europäischen Hochadel. Da sich Victoria und Daniel gut mit dem norwegischen und dänischen Kronprinzenpaar verstehen, ist anzunehmen, dass jemandem von ihnen diese wichtige Aufgabe zugeteilt wird. Doch wie schon Königin Silvias Familie wird wohl auch Familie Westling involviert: Genau so wie Silvias Vater Ralf Sommerlath Pate von Victoria war, könnten Daniels Eltern Gunnar und Ewa Kristina Westling Taufpaten werden.
Welche Taufpaten das schwedische Königshaus für den royalen Nachwuchs bestimmt hat, wird aber erst an der Taufe bekannt gegeben, wie Annika Jeppsson, Pressesprecherin des schwedischen Königshofes, gegenüber glanz & gloria sagt.
Die Erziehung
Zusammen mit ihren Geschwistern verbrachte Prinzessin Victoria eine verhaltnismässig normale Kindheit. König Carl Gustaf und Königin Silvia legten Wert darauf, eine volksnahe Königsfamilie zu sein und schickten ihre Kinder in öffentliche Schulen. Es ist anzunehmen, dass Victoria diesen Erziehungsstil übernehmen wird.
Mit der Familie von Daniel Westling wird das Kind von Victoria und Daniel ausserdem immer einen direkten Kontakt zum «bürgerlichen» Schweden haben.
Die Zukunft
Bei der Geburt von Kronprinzessin Victoria wurde die Thronfolgeregelung geändert: Geschlechtsunabhängig wird nun immer das erste Kind Thronfolger. Dies gilt auch für das noch ungeborene Baby. Es wird in der Thronfolge direkt nach seiner Mutter und vor Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine kommen.
Ob das erste Kind des schwedischen Kronprinzenpaares allerdings überhaupt einmal den Thron besteigen wird, bleibt allerdings offen. Obwohl Victoria mit ihrer Schwangerschaft das Image des Königshauses bei den Schweden deutlich verbesserte, wird eine Absetzung der Monarchie regelmässig thematisiert.