Sommer 2009. Prinz Carl Philip hat sich vor Kurzem von seiner langjährigen Freundin Emma Pernald getrennt. Er isst mit Freunden auswärts zu Mittag. Sofia kommt mit einer Freundin in dasselbe Lokal. «Es hat mich sofort erwischt», erzählt der 35-Jährige dem schwedischen Blatt «Dalarnas Tidning». Kurz nach der Verlobung. «Wir waren am Anfang ziemlich schüchtern. Ich hätte nie geglaubt, dass wir einmal dort landen, wo wir heute sind», ergänzt seine Verlobte. Der Weg dorthin ist definitiv nicht leicht.
Am Anfang: Schwedische Königsfamilie lehnt Sofia ab
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Carl Philips Eltern am Anfang gegen die Liaison sind. König Carl Gustaf und Königin Silvia halten das Bikinimodell für ihren Sohn nicht würdig. Und auch das sonst so liberale Schweden ist alles andere als begeistert von der freizügigen Sofia.
Die beiden aber lassen sich nicht beirren. Sie kämpfen für ihre Liebe. Wenn auch im Verborgenen. Ihr erstes Date findet ganz unromantisch auf einer Go-Kart-Bahn statt. «Wahrscheinlich wolltest du mir nur zeigen, wie gut du fahren kannst», neckt Sofia Hellqvist rückblickend ihren Verlobten.
Als 2010 der schwedische Königshof die Beziehung zähneknirschend bestätigt, geht der Spiessrutenlauf erst richtig los. Es tauchen Bilder von Sofia Hellqvist auf. Nur mit einem Bikini bekleidet und einer Schlange um den Hals. «Ich würde mich heute sicherlich nicht dafür entscheiden.» Sie habe nicht damit gerechnet, dass «ich irgendwann einmal dastehen würde und mein Leben rechtfertigen muss». Sie habe so viel mehr getan, erklärt sie 2013 rückblickend in einem TV-Interview.
Das will aber niemand sehen. Vor allem nicht am Hof. Weil sich Sofia für das Männermagazin «Slitz» ausgezogen und im schwedischen «Big Brother» mitgemacht hat, stempelt Carl Philips Schwester Madeleine die Brünette als nicht gut genug ab. Von einem Zickenkrieg zwischen den beiden ist sogar die Rede.
Die Wende: Sofia Hellqvist gründet Stiftung
Der Prinz und die Bürgerliche zelebrieren trotz aller Widerstände ihre Liebe weiter. Sie ziehen im Frühjahr 2011 zusammen und leben wie ein normales Paar unter einem Dach. Sofia Hellqvist fängt an, sich konservativer zu kleiden und ruft die Stiftung «Project Playground» mit einer Freundin ins Leben. Diese setzt sich weltweit für die Rechte von Kindern ein.
Sofias karitatives Engagement ist schliesslich der Schlüssel zum Herzen der schwedischen Königsfamilie. Nach und nach akzeptiert sie die «neue» Freundin an Carl Philips Seite. Im Mai 2012 darf Sofia Hellqvist an die Taufe von Prinzessin Estelle. Zwar muss sie neben Chris O'Neill sitzen. Dieser ist damals noch Madeleines Freund. Aber immerhin darf sie dabei sein. Zwei Monate später laden sogar der König und die Königin sie in die gemeinsamen Sommerferien auf Schloss Solliden ein.
Auch Madeleine von Schweden gibt sich einen Ruck und nähert sich der heute 30-Jährigen an. Nach einem Mittagessen im Frühjahr 2012 sagt sie der schwedischen Zeitung «Expressen»: «Es war sehr schön. Wie immer.» Und bei der Hochzeit von Madeleine und Chris O'Neill im Jahr darauf steht sie sogar ganz oben auf der Gästeliste.
Am Ende: Carl Philip und Sofia feiern Verlobung
Den Freipass für ihre Liebe halten sie vollends am 27. Juni 2014 in den Händen. Dann dürfen sie – mit Einwilligung des Hofes – ihre Verlobung verkünden. «Sofia hat heute mit ‹Ja› auf meine Frage geantwortet, ob sie sich vorstellen kann, den Rest ihres Lebens mit mir zu verbringen», meint der Prinz freudestrahlend. Und Sofia Hellqvist fügt dem scherzend an: «Ich glaube, morgen werden wir einander in die Augen schauen und uns fragen, was wir gemacht haben.» Sicher nicht. Geheiratet wird am 13. Juni 2015 in der Stockholmer Schlosskirche.
SRF berichtet am Samstag, 13. Juni 2015, ab 15.50 Uhr live auf SRF info von der Hochzeit. Am Sonntag, 14. Juni 2015, schaut «G&G Weekend Spezial» auf die Höhepunkte der grossen Feier zurück.