Es ist die Ehe des Jahrhunderts: Queen Elisabeth II. (86) und ihr Mann Prinz Philip (91) sind an diesem Dienstag 65 Jahre lang verheiratet. Die britische Königin und der frühere Marineoffizier feiern Eiserne Hochzeit. Am 20. November 1947 schworen sich Philip und die damalige Prinzessin Elisabeth in der Westminster Abbey in London vor 2000 Gästen ewige Treue. Sie sollte halten bis heute – trotz aller Höhen und Tiefen, die das Königshaus in den vergangenen Jahrzehnten zu überwinden hatte.
Queen und Prinz Philip – Teenager-Liebe
Elisabeth war erst 13 Jahre alt, als sie sich schon in den adretten Kadetten mit deutschen und griechischen Wurzeln verguckte. Sie hatten sich bei der Hochzeitsfeier von Philips Cousine, Prinzessin Marina von Griechenland, getroffen. Anschliessend begann die kleine Lilibet Liebesbriefe an Philip zu schreiben. 1946 – sieben Jahre nach dem Kennenlernen – schenkte er ihr dann schliesslich den Verlobungsring, mit Diamanten aus dem Diadem seiner Mutter. Erst ein Jahr später, im Juli 1947, gab der Palast die Verlobung offiziell bekannt.
Anfangs war Elisabeth für Philip nur ein hübsches Mädchen aus bestem Hause, ihre Zukunft als Königin erschien noch in weiter Ferne. Doch schon fünf Jahre nach der Trauung starb ihr Vater, George VI., überraschend früh. Die unbeschwerten frühen Ehejahre mündeten rasch in pure Pflichterfüllung.
Für Philip hiess das: nix mit der Militärkarriere. Der Mann, der sogar als Oberbefehlshaber der britischen Seestreitkräfte im Gespräch gewesen sein soll, würde den grössten Teil seines Lebens hinter seiner Frau herlaufen – zumindest bei offiziellen Anlässen stets im vorgeschriebenen Abstand von zwei Schritten. Intern soll er Ihre Majestät dagegen seit mehr als 60 Jahren «Würstchen» (Sausage) nennen.
Philip tat sich schwer mit seiner Rolle als Prinzgemahl
Anfangs soll die Ehe auf des Messer Schneide gestanden haben. Philip konnte nicht nur den Fimmel seiner Frau für Hunde und Pferde nicht leiden – auch die Reduzierung auf die protokollarisch vorgegebene Rolle als Prinzgemahl wollte er wohl nur schwer akzeptieren. «Genau wie bei mir», antwortete er einmal auf die Feststellung eines Arbeiters, wenn er beruflich aufsteigen wolle, müsse schon sein Boss sterben.
Immer wieder wurden Philip in den ersten Jahren Seitensprünge mit Hollywood-Schönheiten nachgesagt. Bewiesen wurde das nie. «Wie soll das gehen? Seit 1947 läuft mir ständig ein Sicherheitsbeamter hinterher», sagte Philip einmal.
Er fügte sich. Höflinge beschreiben seine Rolle im Haushalt als führend. Die Queen hat nur nach aussen hin die Hosen an. Auch in der grössten Krise des Königshauses, als die Ehe von Thronfolger Charles und seiner Frau Diana in die Brüche ging, stand Philip fest an der Seite seiner Frau. «Ich kann mir niemanden vorstellen, der noch alle beisammen hat und dich für Camilla verlassen würde», schrieb er in einem enthüllten Brief an Diana in wenig schmeichelhaftem Ton über seinen ältesten Sohn. Wenig später starb die Schwiegertochter. Auch diese Krise standen Philip und Elizabeth gemeinsam durch.
Queen Elisabeth und Prinz Philip – Familienmenschen
Im hohen Alter hat sich das Königspaar mehr und mehr auf die Familie konzentriert. Die wilden 1990er-Jahre, als bei den Kindern Charles, Andrew, Edward und Anne eine Ehekrise die nächste jagte, sind vorbei. Die Enkelgeneration mag es – nach Lage der Dinge – wieder geordneter. Annes Sohn Peter Phillips hat Opa und Oma bereits zwei Urenkelchen geschenkt. Zara Phillips und ihr Mann Mike Tindall sind glücklich verheiratet.
Und mit Prinz William, Nummer zwei in der Thronfolge, und seiner Frau Kate sind die Grosseltern auch rundherum zufrieden – in der Hoffnung, es kommt bald die Ankündigung, dass ein Thronfolgerchen im Anmarsch ist.