Das britische Königshaus gehört zu England wie Fish and Chips. Und die Briten sind seit Jahrhunderten treue Untertanen der Windsors. Daran haben auch die vielen Skandale der Vergangenheit nichts geändert.
König Heinrich VIII. (1491 – 1547) zum Beispiel war viermal verheiratet. König Edward VIII. dankte 1936 aus Liebe zu einer geschiedenen Amerikanerin ab. Und mit Queen Elisabeths Vater Georg VI. bestieg im gleichen Jahr ein stotternder König den Thron. Seit 1953 gibt es aber eine feste Konstante im Hause Windsor, Queen Elisabeth. Sie ist seit bald 60 Jahren Königin von England und Oberhaupt des Commonwealth – ein Rekord. Und die strenge Regentin bringt so leicht nichts aus der Ruhe – weder die skandalträchtige Scheidung von Prinz Charles und Lady Di, noch der überraschende Unfall-Tod der ehemaligen und angeblich nicht sehr gemochten Schwiegertochter.
Queen Elisabeth – die strenge Regentin
Queen Elisabeth II. ist die dienstälteste Monarchin Europas. Im Jahr 2012 feiert sie ihr 60-jähriges Thronjubiläum. Geboren wird sie am 21. April 1926 als Prinzessin Elisabeth of York. Ihre Eltern sind die später als Queen Mum bekannte Elizabeth Bowes-Lyon und König Georg VI., dessen Lebensgeschichte mit Colin Firth im Oscar-prämierten Film «The King's Speech» verfilmt wurde. Zum Zeitpunkt von Klein-Elisabeths Geburt hätte damals noch niemand gedacht, dass sie jemals Königin von England werden würde. Doch als 1936 ihr Onkel, König Edward VIII., aus Liebe zu der geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson abdankt, wird ihr Vater George VI. neuer Herrscher über England. Zeit seines Leben ist er für sein Stottern bekannt.
1947 heiratet Elisabeth den Adligen, Prinz Philip Mountbatten, Prinz von Griechenland und Dänemark, dem bei dieser Gelegnheit noch der Titel Herzog von Edinburgh verliehen wird. Nur ein Jahr später kommt ihr erstes Kind, Prinz Charles, zur Welt. 1950 wird Tochter Anne geboren. Zehn Jahre später werden Sohn Andrew, 1960, und Sohn Edward, 1964, geboren. In der Zwischenzeit wird Thronfolgerin Elisabeth nach dem Tod ihres Vaters am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey zur neuen Königin von England gekrönt. Seitdem «herrscht» sie mit strenger Hand über die Familie Windsor und geht ihren Verpflichtungen als Monarchin von Grossbritannien pflichtbewusst nach.
Seit über 60 Jahren der Mann an Queen Elisabeths Seite ist ein Prinz mit einer äusserst spannenden Biografie:
Prinz Philip – der Mann der Fettnäpfchen
Am 10. Juni 1921 wird Prinz Philip als Philippos Andreou von Griechenland und Dänemark auf der griechischen Insel Korfu geboren. Seine Eltern, Prinz Andreas von Griechenland und Prinzessin Alice von Battenberg, trennen sich bald und müssen früh ins Exil. Er geht mit seiner Mutter nach Frankreich.
Nachdem diese immer stärker unter einer psychischen Krankheit leidet, wächst der junge Philip in Internaten in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien auf. Dort besucht er im jungen Erwachsenenalter das Royal Naval College in Dartmouth und lässt sich zum Marine-Offizier ausbilden. Während seiner Ausbildung in Dartmouth lernt er die damals erst 13-jährige Elisabeth kennen. Acht Jahre später heiratet er sie dann. Obwohl Prinz Philip seit der Krönung Elisabeth zur Königin von England eher im Hintergrund agieren muss, stiehlt er sich immer wieder aus ihrem Schatten. Er nimmt zahlreiche offizielle Termine ohne sie wahr. Aber nicht unbedingt seine Vorträge dort bringen den Prinzen in Bedrängnis, sondern sein trockener englischer Humor. Einst begrüsst er den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl als «Herr Reichskanzler». Seine zahlreichen Fettnäpfchen werden zu seinem 85. Geburtstag in einem Buch zusammengefasst.