Bundesrat Alain Berset auf Besuch im bündnerischen Guarda. Dass der Kulturminister höchstpersönlich an einem Filmset vorbeischaut, das gibt es nur selten. Darauf angesprochen, redet sich Alain Berset im Interview gerade warm, als aus dem Hintergrund eine Regieanweisung erklingt: «Kurz vor Dreh, bitte Ruhe!»
Ich schweige einen Moment. Oder? Ist vielleicht besser.
Der Chef des Eidgenössischen Departements des Innern ist sichtlich verunsichert. Aus dem Hintergrund kommt ein «Okay» für die Fortsetzung des Interviews. Er setzt gerade wieder zur Antwort an, als die neuerliche Anweisung «Ton ab, bitte Ruhe!» zu hören ist.
Alain Berset will jetzt nichts mehr riskieren. Und setzt zu den Worten an, die sich wohl manch einer von Politikern erwartet: «Ich schweige einen Moment. Oder? Ist vielleicht besser.»
Aller guten Dinge sind drei
Beim dritten Versuch klappt es endlich. Und der Bundesrat kann seine Begeisterung für den «Schellen-Ursli»-Film in Worte packen: «Als ich ‹Schellen-Ursli› gesehen habe, war es wie ein Schock. Ich hatte den Eindruck, jetzt bin ich fast ein bisschen in der Geschichte.»
Ich habe gedacht, das sei der Bürgermeister
Als kleine Randnotiz sei erwähnt, dass der Schellen-Ursli selber, den bundesrätlichen Besuch relativ gelassen nimmt. Der 11-jährige Jonas Hartmann: «Ich habe zuerst gedacht, es sei der Bürgermeister.» Als er dann realisiert, mit wem er es zu tun hat, empfindet er den Herrn aus Bern als lustig und fröhlich, aufgeregt sei er aber nicht gewesen.
Der Kinostart des Schellen-Ursli ist für Oktober 2015 geplant.