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Schweiz «Der Kreis» im Oscar-Rennen: Für die Protagonisten der «Wahnsinn»

Die Schweiz entsendet den Schwulenfilm «Der Kreis» ins Oscar-Rennen um den besten ausländischen Film. Der Film erzählt die Liebesgeschichte zwischen Ernst Ostertag und Röbi Rapp im Zürich der 1950er-Jahre. Die beiden 84-Jährigen sind aus dem Häuschen.

«Der Kreis»

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In der Dokufiktion verliebt sich der junge Lehrer Ernst Ostertag in den Transvestiten-Star Röbi Rapp. Die beiden lernen sich 1956 an einem Schwulenball der Organisation «Der Kreis» kennen.

«Es ist ein grosses Erlebnis und ich finde es toll, dass dieser Film so viel Anklang findet», sagt Röbi Rapp am Montag gegenüber «glanz & gloria». Und Ernst Ostertag doppelt nach: «Röbi goes to Hollywood, der totale Wahnsinn». Hollywood sei ja bekannt für Liebesgeschichten, ihre sei ja auch eine.

«Der Kreis» schlägt «Traumland» und «Der Goali bin ig»

Und genau diese wurde am Sonntag am Festival Delémont-Hollywood ausgewählt, um für die Schweiz ins Oscar-Rennen um den besten ausländischen Film zu gehen.

Die unterlegenen Kandidaten waren «Der Goalie bin ig» von Sabine Boss, «Left Foot Right Foot» von Germinal Roaux, «Traumland» von Petra Volpe und «Vielen Dank für Nichts» von Oliver Paulus und Stefan Hillebrand. Die Fachjury argumentierte, «Der Kreis» nehme die Frage der Emanzipation von Homosexuellen auf und setze sie ästhetisch gelungen um, teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) mit. «Wir können es noch gar nicht fassen. Ich finde die Schweiz sehr mutig, diesen Film zu entsenden», so Ernst Ostertag gegenüber «g&g».

Nächster Schritt Richtung Hollywood

Als nächste Etappe im Kampf um die begehrte Trophäe gibt die «Academy of Motion Picture Arts and Science» in Hollywood im Januar die Shortlist der oscarnominierten Filme bekannt. Der im vergangenen Jahr ausgewählte Schweizer Beitrag «More Than Honey» von Markus Imhof schaffte es nicht auf diese Liste.

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