Ein langer Weg hat die Rheintalerin nach Cannes geführt und ihr ein filmreifes Leben verschafft: Als 18-Jährige reiste Agnès Parodi als Au-pair-Mädchen nach London und arbeitete für einen britischen Lord, der sie auch mit auf Reisen nahm. Auf diese Weise kam sie 1936 zum ersten Mal nach Cannes. Zehn Tage weilte sie damals in Cannes – doch diese zehn Tage veränderten ihr Leben im wahrsten Sinne des Wortes. An der Côte d'Azur zeigte die junge Agnès jeden Abend ihren Hüftschwung auf der Tanzfläche und lernte dabei ihren zukünftigen Ehemann kennen.
Freunde aus aller Welt feiern Agnès Parodis Hundertsten
«Ein Jahr lang haben wir uns dann geschrieben. Nach zwei Jahren hatte ich die Nase voll von England und bin dann gegangen», erzählt die Schweizerin am Rande ihres 100. Geburtstags «glanz & gloria». In Dakar (Senegal) heirateten Agnès Parodi und ihr Gatte Justin Parodi. Danach blieb das Paar 22 Jahre in Afrika, bis sie 1961 nach Cannes zogen.
Ein grosses Unglück erlebte Agnès vor 25 Jahren: Kurz vor dem fünfzigsten Hochzeitstag wurde ihr Mann vor ihren Augen angefahren. Justin Parodi starb bei dem Unfall. Trotz schwierigen Phasen hat sie ihren Schmerz überwunden: «Es war eine sehr harte Zeit, aber zum Glück habe ich viele Freunde, die für mich da waren.» Und diese Freunde, die sind auch an ihrem Hundertsten da, um die Jubilarin und ihre Lebensfreude zu feiern. Das Bad in der Menge ist für Agnès Parodi das schönste Geburtstagsgeschenk.