Er ist absolut schwindelfrei und bricht Rekorde am laufenden Band: Hochseilakrobat Freddy Nock. Auf dem Kabel einer Tragseilbahn balancierte er auf die beinahe 3000 Meter hohe Zugspitze, in China lieferte er 500 Meter über dem Boden den höchsten Seillauf der Geschichte. Aber: der Rekordmann leidet unter schlimmer Flugangst.
Die Leute sagen, es sei komisch, aber für mich ist es der Horror
In einem Flugangst-Seminar will er daran arbeiten. Denn freiwillig ist Freddy Nock erst einmal in einen Flieger gestiegen: vor drei Jahren ist er mit seiner Partnerin Ximena in die Ferien nach Griechenland geflogen. Nock: «Mein Schatz hat mir gut zugeredet und versucht, mich zu beruhigen. Aber ich war froh, dann wieder Boden unter den Füssen zu haben.»
Mit Hilfe einer Psychotherapeutin geht er jetzt gegen seine Flugangst vor. Nach mehreren Stunden Theorie tritt er zum ultimativen Test an. Er fliegt nach Mallorca und zurück. Die Therapeutin begleitet ihn dabei. Der Flug beansprucht den Hochseilkünstler sehr. Besonders Start und Landung treiben ihm den Angstschweiss auf die Stirn.
Durch all die Dinge, die ich gesehen und gehört habe, war der Flug für mich viel ruhiger. Das Fliegen macht so ein bisschen mehr Freude
In Mallorca erhält er dann eine Führung durch das Flugzeug, vom Piloten höchstpersönlich. Die Informationen über die Sicherheit des Flugzeugs beruhigen die Nerven von Freddy Nock. Der Rückflug, den er teilweise im Cockpit miterleben darf, fällt ihm danach ein bisschen leichter. Die Anspannung und der Stress sind ihm nach der Ankunft in Zürich aber dennoch anzumerken.
Gegenüber «glanz & gloria» äussert sich Freddy Nock zuversichtlich: «Durch all die Dinge, die ich gesehen und gehört habe, war der Flug für mich viel ruhiger. Das Fliegen macht so ein bisschen mehr Freude.»
Von einer Heilung mag er jedoch noch nicht wirklich sprechen: «Ich werde es beim nächsten Flug herausfinden.»