«Es gibt zwei Freunde, die mich wollen. Das ist mein Freund Remo Z. und Justin Bieber», verrät Julia Häusermann im Rahmen des Zürcher Theaterfestivals «Okkupation» gegenüber «g&g». Wie viele junge Mädchen in ihrem Alter ist sie ein «Belieber». Doch in der Realität ist sie frisch verliebt in den Schauspielkollegen Remo. Mit ihm zusammen spielt die 20-Jährige im Theater-Ensemble «Hora».
Beim Theaterspielen hat Julia Häusermann nicht nur die Liebe gefunden. Dank dem Theater ist sie heute ein Bühnenstar: Sie ist die erste Person mit einer geistigen Behinderung, die den Alfred Kerr-Darstellerpreis erhalten hat.
Häusermann hat ihren Preis am 20. Mai in Berlin im Rahmen eines Theatertreffens entgegengenommen. Der Alfred-Kerr-Darstellerpreis zeichnet deutschsprachige Nachwuchsschauspieler aus und wird jährlich in Berlin verliehen.
Geehrt wurde die junge Frau mit Down-Syndrom für ihre Rolle im Stück «Disabled Theater» vom Regisseur Jérôme Bel. Für die Theaterleute von «Hora» ist dies ein grosser Erfolg. Julia Häusermann und das Ensemble «Hora» haben mit dem Stück schon diverse internationale Bühnen bespielt – unter anderem in Südkorea.
Über die zweijährige Ausbildungszeit drehte Andrea Pfalzgraf für das Schweizer Fernsehen SRF 1 den Dokumentarfilm «Goethe, Faust und Julia».