Roman Kilchsperger macht fast alles mit links. Auch Essen. Dabei merkt er jeweils, dass er in dieser Beziehung anders ist als die meisten : «Das Besteck liegt für mich immer falsch.» Anders Franco Marvulli. Der Linkshänder und Radprofi hat als Kind gelernt, so zu speisen wie die meisten anderen.
Franco Marvullis «schlimme» Schul-Erinnerungen
Ungern erinnert sich Marvulli aber an die Schulzeit: «Schlimm» sei es für ihn gewesen. «Ich habe die Tinte immer mit der Hand verschmiert. Da hatte ich am Abend jeweils einen blauen Handrücken.»
Wie für 10 bis 15 Prozent der Menschheit ist auch für Gaudenz Flury die linke Hand die bessere. Ausser beim Schreiben – das musste der Bündner in der Schule mit rechts. Gegen seinen Willen: «Ich hätte gerne mit links geschrieben.» Später aber machte er sich dies zunutze. «Wenn die Mittelschullehrer die Aufsätze nicht lesen konnten, entgegnete ich ihnen: 'Ihr habt mich gezwungen mit rechts zu schreiben, wenn ich mit links dürfte, würde ich bestimmt schöner schreiben.'»
Kilchsperger sieht sich in prominenter Gesellschaft
Abgesehen von falsch liegendem Besteck oder unpraktischen Scheren verspüren heute alle drei Linkshänder keine Nachteile mehr. Franco Marvulli merkt allerdings auch nichts von den Vorteilen, die Linkshändern nachgesagt werden. «Ich kann nicht sagen, dass Linkshänder kreativer oder erfinderischer sind. Ich bin Linkshänder und ich bin kein Künstler.»
Roman Kilchsperger dagegen ist geradezu stolz, Linkshänder zu sein: «Barack Obama, Michelangelo, Einstein, Kilchsperger – da kann ich ja nicht so falsch liegen.»