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Schweiz Sprachexperte Bastian Sick lobt Schweizer für Hochdeutsch

Von wegen unbegabt. Autor Bastian Sick – bekannt dank «Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod» – gilt als Wächter der deutschen Sprache. Er hat für uns Schweizer ganz viel Lob übrig.

Lob und Tadel von Bastian Sick

Er ist der Feind des Grammatikfehlers: Bastian Sick (49). Manche bezeichnen ihn als Oberlehrer. Der Autor des Bestsellers «Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod» hört und sieht jedenfalls genau hin. Etwa, wenn in Filmen wie «Kokowääh» falsche Imperativformen benutzt werden. Oder wenn auf Speisekarten «Grühnkohl» angepriesen wird. Dann ist Sick um keinen bissigen Kommentar verlegen. Doch ausgerechnet uns Schweizern stellt er ein gutes Zeugnis aus.

Anscheinend oder scheinbar?

Hätten Sie es gewusst?

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Bastian Sick lobt die Schweizer für die Fähigkeit, den Unterschied zwischen «anscheinend» und «scheinbar» zu erkennen. Gemäss Duden wird mit «anscheinend» die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass etwas so ist, wie es erscheint. «Scheinbar» hingegen besagt, dass etwas nur dem Schein nach, nicht aber in Wirklichkeit so ist, wie es sich darstellt.

Bastian Sick erklärt: «Weil Hochdeutsch für Schweizer eine Fremdsprache ist, lernen sie es in der Schule von Grund auf und sind deshalb in den Regeln oft viel sicherer als die Deutschen.» So kennen die Schweizer beispielsweise den Unterschied von «anscheinend» zu «scheinbar».

Der Deutsche ist derzeit wieder auf Tour. Stellt auf humorvolle Art sprachliche Irrungen vor, die er selbst erlebt hat. Der Tourauftakt: Ausgerechnet in Zürich. Der Sprachpurist fühlt sich wohl in der Schweiz. Das hiesige Publikum ist ihm treu. Aber im Interview mit «glanz & gloria» wird schnell klar: Sick ist nicht nur da um Komplimente zu verteilen. Er teilt auch aus.

Sick: Schelte an die Adresse der TV-Sender

Zum Beispiel an die Adresse der Tageszeitungen. Deren Entwicklung bereitet ihm Sorgen. Sick sieht die Qualität schwinden. Richtig bissig wird er allerdings erst, wenn er auf die Sprachgewohnheiten des Fernsehens angesprochen wird. «Die Fernsehsender haben sich vor Jahrzehnten von der Qualität verabschiedet. Sie huldigen dem Götzen «Quote» statt sich auf den Bildungsauftrag zu besinnen.»

Wer Bastian Sick zuhört, kann ihn leicht als Besserwisser bezeichnen. Daran stört er sich nicht. Auf ein Detail legt er allerdings Wert. Im direkten Gespräch verbessert er niemanden: «Das finde ich unhöflich.»

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