Regisseurin Bettina Oberli stellte in Zürich ihr neuestes Werk vor: «Lovely Louise». Der Film erzählt die Geschichte eines 50-jährigen Mannes, der immer noch bei seiner 80-jährigen Mutter lebt. Aus Liebe zu seiner Mutter gelingt es ihm nicht, sich abzunabeln.
Ich wollte auf eigenen Beinen stehen
Für den begeisterten Premierengast Viktor Giacobbo ein unvorstellbarer Gedanke. «Ich glaube, meine Eltern waren froh, dass der quengelnde Sohn, der immer mit seinem Vater über Politik gestritten hat, endlich aus der Wohnung raus war», erzählt der Kabarettist lachend gegenüber «glanz & gloria».
Und er sei genauso froh gewesen. «Ich wollte auf eigenen Beinen stehen – also waren alle erleichtert, als ich auszog.»
Die Abnabelung vom Elternhaus war ein wichtiger und zugleich schmerzhafter Prozess
Auch Filmemacherin Bettina Oberli wollte schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen und verliess ihr Nest bereits als 16-Jährige. Für die Regisseurin ein «wichtiger und zugleich schmerzhafter Prozess», wie sie verrät. Hauptdarsteller Stefan Kurt ging es ähnlich. «Mit 19 hatte ich einfach den Drang, die Welt zu entdecken. Das ist ja ganz normal.» Oder eben auch nicht, wie der Schauspieler in seiner Rolle als André in «Lovely Louise» jetzt auf der Kinoleinwand beweist.