Ein Buchstabe, 45 Sekunden, mindestens zwölf richtige Begriffe: Wer kennt das Kultspiel «ABC SRF 3» nicht? 1991 von Radiomoderator François Mürner erfunden, ist es bis heute nicht aus dem Radioprogramm wegzudenken.
Doch welche Vorbereitung steckt eigentlich dahinter? Und was, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft? Alexander Blunschi, Leiter Radio SRF 3, beantwortet einige Fragen rund um das Spiel.
Herr Blunschi, warum ist dieses Spiel seit über 30 Jahren so erfolgreich?
Alexander Blunschi: «ABC SRF 3» ist einfach zu erklären und einfach zu verstehen. Das Spiel hat auch etwas Voyeuristisches – das Publikum daheim will wissen, wie sich der Kandidat oder die Kandidatin am Sender schlägt. Wer mitspielt, ist nervös, zeigt sich quasi im Schaufenster. Der entscheidende Punkt ist aus meiner Sicht, dass das Spiel zum Zuhören und Mitraten einlädt: Hätte ich das gewusst? Hätte ich die zwölf Punkte erreicht?
Wie läuft die Vorbereitung im Studio?
Das Spiel wird von unserem Sendeteam vorbereitet – meist ist es die Morgen-Crew selbst. Sie entscheidet sich für einen Buchstaben und überlegt sich 20 Fragen dazu. Es ist wichtig, das Ganze vor der Durchführung einmal sauber durchzuspielen und sich mögliche Antworten zu überlegen. Doch eigentlich geschieht alles erstaunlich spontan. Da kann auch mal etwas schieflaufen. Ich erinnere mich an einen Morgen, als ich mit Mona Vetsch arbeitete. Sie fragte mich «Hast du die Fragen?», und ich antwortete ihr: «Nein, die hast du doch vorbereitet?». Wir mussten dann notfallmässig auf einen bestehenden Fragenkatalog zurückgreifen.
Warum planen Sie und Ihr Team im März einen «ABC SRF 3»-Event?
Das Spiel bereitet den Zuhörerinnen und Zuhörern Freude – und uns auch. Grund genug, um mit dem Publikum in Kontakt zu treten und uns auszutauschen. Besonders freut mich, dass wir den «ABC SRF 3-Cup» auf der neuen Live-Stage in der Radio Hall am Standort Zürich Leutschenbach durchführen können. So können wir den Leuten zeigen, wo wir zu Hause sind und wie wir arbeiten.
Was ist Ihr persönlicher Punkte-Rekord?
Tatsächlich spiele ich «ABC SRF 3» oft zu Hause mit meiner Familie. Da habe ich in 45 Sekunden auch schon alle 20 Fragen auf einer Spielkarte beantworten können. Aber das kannst du natürlich nicht vergleichen. Wenn du live auf dem Sender spielst, bist du leicht zeitverzögert, dazu kommt die Nervosität. Also an alle, die am Radio zwölf Punkte schaffen: Respekt!