Ein Paar, das live im TV geheiratet hat. Eine Mutter, deren Kinder vom eigenen Vater entführt wurden. Und ein junger Mann, der nach einem Unfall von Narben gezeichnet ist. Sie waren zusammen mit hunderten anderer Menschen vor 20 Jahren und mehr zu Gast in der TV-Sendung «Quer» und sprachen mit Röbi Koller über ihr Leben. Wie ist es ihnen seither ergangen und wo stehen sie heute?
Als Gastgeber hat Röbi Koller zwischen 1996 und 2002 insgesamt 216 Sendungen moderiert. Nun schlägt er in einer vierteiligen Serie eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Auf seiner Zeitreise kommt es zum Wiedersehen mit einstigen «Quer»-Gästen «in ganz unterschiedlichen Stimmungslagen», wie der Moderator selbst sagt.
«Die Begegnungen mit Menschen, die ich vor 20 Jahren im Quer-Studio kennen gelernt habe, sind sehr emotional.» Viele der damaligen Gäste hätten ein sehr bewegtes Leben geführt und Schicksalsschläge erlitten. Und doch: «Ihre Geschichten zeigen, wie das Leben trotz allem weiter geht», sagt Röbi Koller.
«Gesellschaftlicher Beitrag»
Als er 2002 seine letzte «Quer»-Sendung moderierte, sei ihm das nahe gegangen, gesteht der Moderator. «Bei ‹Quer› haben wir uns verschiedenen Themen angenommen, wir haben über Minderheiten berichtet und Tabus aufgegriffen. Damit hat die Sendung auch einen gesellschaftlichen Beitrag geleistet.» Dabei sei das Format unterhaltsam und immer wieder innovativ gewesen, so Koller: «Ich schaue mir gerne alte ‹Quer›-Sendungen an.» Die Auftritte seines jüngeren Ichs seien ihm nicht etwa peinlich, wie er erst befürchtete. «Im Gegenteil. Ich staune auch über die Vielfalt der Geschichten in unseren Sendungen. Respekt vor der Leistung der damaligen Redaktion!»
«Quer» erschien rund 40 Mal pro Jahr und zwar immer am Freitagabend auf SRF 1. In der Zwischenzeit hat sich die Welt nicht nur in technologischer Hinsicht weiterentwickelt. Durch die Präsenz in den Sozialen Medien hat sich auch der Öffentlichkeitsbegriff gewandelt. Persönliches gegenüber Anderen preiszugeben sei selbstverständlicher geworden, wie Röbi Koller feststellt: «Das hat etwas Positives. Die Menschen halten ihre Emotionen weniger zurück.»