Viele Menschen ekeln sich vor Insekten. Weshalb soll man die Serie trotzdem schauen?
Bähram Alagheband: Die Leute ekeln sich oft vor Dingen, die sie nicht kennen. Aber meine Erfahrung ist, wenn sie Insekten durch ästhetische Bilder sehen und interessante Geschichten dazu hören, dann geht der Ekel weg und weicht der Faszination. Manchmal liegen ja Ekel und Faszination nahe beieinander. Ich glaube, wir kriegen es recht gut hin, mit dieser Serie das Interesse zu wecken.
Hast du dich auch schon mal vor Insekten geekelt?
In der Schweiz gibt es eigentlich keine Tiere, die mich ekeln. Nicht mal Spinnen. Aber im Ausland wüsste ich den einen oder anderen Parasiten, der sich unter der Haut des Menschen einnistet und Schmerzen oder echte Probleme machen kann. Das finde ich dann schon auch eklig.
Wie gefährlich sind deine Insektenexkursionen?
Ich habe mir schon ein paar Mal gedacht, jetzt bist du ein bisschen weit gegangen, jetzt stehst du irgendwo an einem steilen Gelände und willst ein supertolles Insekt filmen, aber ist es das Risiko wert? Ich würde schon viel dafür tun, um ein tolles Insekt vor die Linse zu kriegen, aber ich habe mich noch nie verletzt.
Hattest du schon mal Glück im Unglück?
Ich bin in Costa Rica mal einer gut getarnten und vor allem sehr giftigen jungen Terciopelo-Lanzenotter sehr nahegekommen. Da kam ich schon ins Schwitzen und das war durchaus gefährlich.
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Bild 1 von 6. Die Grosse Sägeschrecke misst 15 Zentimeter und frisst sogar Gottesanbeterinnen. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
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Bild 2 von 6. Kleines Juwel: Auf wenigen Zentimetern Flächen schillern Goldwespen in allen Farben. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
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Bild 3 von 6. Diese Krabbenspinne wechselt ihre Farbe…. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
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Bild 4 von 6. … wie ein Chamäleon. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
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Bild 5 von 6. Gottesanbeterinnen können Männchen während der Paarung fressen …. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
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Bild 6 von 6. … ohne dass die Paarung aufhört. Bildquelle: SRF / Bähram Alagheband.
Was macht dich zur Idealbesetzung für die Tierserie «Krabbeltiere»?
Für die Serie «Krabbeltiere» hat einfach alles zusammengepasst. Ich fotografiere und filme seit über 20 Jahren Tiere und im Speziellen Insekten. Dadurch habe ich mir ein gutes Basiswissen angeeignet. Ich bin überzeugt, dass ich damit ein Tor in eine neue Welt öffnen und Leute für Tiere begeistern kann, die sie noch nicht gut kennen.
Wenn du selbst ein Insekt sein könntest, welches wäre das?
Ein Käfer, und zwar der Sandlaufkäfer. Für mich ist er wie der Chuck Norris unter den Käfern, weil er so unglaublich viel kann. Er kann nicht nur fliegen, er ist auch noch extrem schnell. Wäre er ein Mensch, würde er mehrere 100 Stundenkilometer auf den Tacho bringen. Zudem hat er sehr gute Augen und jagt andere Tiere.