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Schulhausroman Junges Literaturlabor: «Monsterhof oder Ein Amulett für zwei»

Bei einer abenteuerlichen Erkundungstour anno 2020 im Zunfthaus zur Meisen in Zürich stossen zwei Mädchen auf höchst eigenartige Dinge. Als sie aus dem gruseligen Gebäude flüchten, ist der Münsterhof seltsam verändert. Was sie noch nicht wissen: Sie sind im Jahr 1920 gelandet!

Schweizer Jugendliche spielen hier die Hauptrolle: sie haben jedes Wort geschrieben, performt und gesungen. Geplant war ein riesiges Live-Spektakel mit Hunderten Beteiligten vor der Kulisse des Münsterhofs im Rahmen der Zürcher Festspiele 2020. Dann kam Corona. Aus Probe-Tonaufnahmen, entstanden an den unterschiedlichsten Orten, hat Regisseur Martin Engler zusammen mit dem Komponisten und Musiker Bo Wiget den «Monsterhof» als Hörspiel kreiert.

Revival der Funkoper

Ein «Audio-Puzzle in Spielfilmlänge» - so beschreiben die ProduzentInnen ihr Mammut-Hörspiel. Eine «Funkoper» soll es sein – eine spannende Story live eingesprochen und kombiniert mit unterhaltsamen Gesangseinlagen und mittreissender Musik, übertragen im Radio.

Die Story

Es sei nur so viel verraten: Eine magische Zeitreise mitten im Herzen von Zürich. Bei einer abenteuerlichen Erkundungstour anno 2020 im Zunfthaus zur Meisen stossen zwei Mädchen auf höchst eigenartige Dinge. Als sie aus dem gruseligen Gebäude flüchten, ist der Münsterhof aber seltsam verändert. Was sie noch nicht wissen: Sie sind im Jahr 1920 gelandet, wo sie prompt über zwei (scheinbar) gleichaltrige Jungs stolpern, die ihre Grossväter sein könnten … Und das alles immer noch mitten auf dem Monster– Entschuldigung: Münsterhof!

Hinter den Kulissen

Bei über 100 Mitwirkenden und jahrelanger Produktion gibt es unendlich viel zu erzählen. Hörspielredakteurin Susanne Janson und Regisseur Martin Engler haben mit Beteiligten Gespräche geführt: Wie entsteht im JULL ein Schulhausroman? Wie bringt man Kinder dazu, Geschichten zu erfinden und aufzuschreiben? Wie nimmt man ein Hörspiel auf dem Münsterhof, inmitten alltäglichen Gewusels auf? Und was zum Teufel noch mal hat es eigentlich mit diesem «Fett-Laden» auf sich?

Die Autorinnen und Autoren

Hinter einem monstermässig grossen Hörspiel kann sich nur eine geballte Ladung Kreativität verbergen. Die gesamte Klasse Sek 2ABb der Schule Feld (Klassenlehrerin: Olivia Rigert ) hat die Geschichte um Mia und Bella und das «fliegende Taxi» Jar in einem gemeinsamen Projekt, einem Schulhausroman, zusammen erschrieben.

Die Keimzelle: das JULL

«Monsterhof oder: Ein Amulett für Zwei» wurde im Jungen Literaturlabor Zürich erdacht und geschrieben. Co-Leiter Richard Reich und Regisseur Martin Engler erzählen im Interview vom JULL als Denkpausenraum, Live-Performances, die in der Limmat baden gehen und geretteten Tonaufnahmen.

Soeben wurde das JULL (Leitung: Richard Reich und Gerda Wurzenberger, siehe Bild) für sein Projekt «Schulhausroman» mit dem Social Sculpture Award 2021 ausgezeichnet. (Der Social Sculpture Award wird an Institutionen und Einzelpersonen verliehen, die aktiv an einer Transformation der Gesellschaft zu mehr Teilhabe, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit mitwirken).»

Die Schreibcoachin

Unterstützt wurde die AutorInnen-Klasse von der Autorin Suzanne Zahnd. Sie bezeichnet sich den Lernenden gegenüber gerne als «Diskjockey» und kennt kein Geheimrezept, wie man Jugendliche zum Schreiben bringt.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler

Gespielt haben Mitglieder des Kinder- und Jugendtheater Metzenthin. Salome Schindler und Lars Götz erzählen, wie der Schritt von der Bühne vors Mikro war und warum es in ihrer Theatergruppe nie Konkurrenzkampf geben wird. Martin Engler erzählt die Geschichte, wie er auszog, fünf jugendliche Darsteller zu finden und mit 20 zurückkam.

JAR!

Allgemeiner Publikumsliebling ist Jar, der rasante Taxifahrer, der für seine Fahrgäste tausend Geschichten auf Lager hat. Geschrieben und gespielt wurde das fantastische Wesen von Jenugash Kannathas. Mehr über Jar verrät er im Gespräch – und lüftet endlich auch das Geheimnis des «Fett-Ladens»!

Verdient einen eigenen Oscar: die «Monsterhof»-Musik

Der «Monsterhof» lebt nicht nur von den DarstellerInnen, sondern hat einen ganz eigenen Soundtrack. Ob Stefans und Jacksons Klaviersessions in der Bar, Jars heranpolternde, indisch anmutende Auftrittsmusik oder der ohrwurmverdächtige «Mia und Bella»-Song – erdacht und einstudiert hat all dies Bo Wiget.

Bo Wiget

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Bo Wiget ist ein musikalischer Grenzgänger. Als Cellist spielt er in diversen Formationen; ist aber ebenso als Theater- und Hörspielmusiker unterwegs.

Die «Monsterhof»-Songs

STORY: geschrieben von der Klasse Sek 2ABb der Schule Feld (Lehrerin Olivia Rigert), Zürich, gemeinsam mit Schreibcoach Suzanne Zahnd im JULL.

ES LESEN: Alishia Hernandez, Aris Lenggenhager, Dario Hug, Emily Scheidegger, Francesca Grassi, Ido Ribeiro Moreira, Jenugash Kannathas, Jonathan Santos, Jonas Tietze, Julia Bischof, Lars Götz, Lena Papiernik, Nadine Ratz, Nina Flachsmann, Nina Roth, Papoula Kolb, Philine Oldenhage, Samuel Silva Rocha, de Sousa, Salome Schindler, Sarah Padrutt, Venus Karimi

ES SINGEN: Anna Jaeckle, Nives Rist, Shakina Mona, Sophia Walch, Jasmin Lauper, Louisa Bächtold, Amedeo Eichelberg, Lino Bühler, Lucìa Schibler, Sophie Anaïs Himmelberger, Mirna Funk, Paula Mitzel

ES SPIELEN: Bo Wiget (Cello & Electronics), Matthias Trippner (Schlagzeug & Percussion), Lino Botter Maio (Akkordeon), Jörg Ulrich Busch (Kirchenorgel), Ralph Hufenus (Klavier), Stephanie Ritz (Einstudierung Chor)

AUFNAHMEN, SCHNITT UND REGIE: Martin Engler

MUSIK: Bo Wiget

MASTERING: Jean Szymczak

HERZLICHEN DANK AN: Björn Wiget und die 6. Klasse Hinterforst, Klaus Stratenwerth (Fraumünster), die Musikschule Konservatorium Zürich, Ursina Höhne und das Kinder- und Jugendtheater Metzenthin, an das Kaffeehaus zur Weltkugel und das Hotel Kindli.

Hörspiel macht Schule

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