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Gute Nachrichten für pensionierte CS-Mitarbeiter, die um ihre Pensionskassengelder fürchteten
Aus Espresso vom 21.03.2023. Bild: Imago Images / McPhoto
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Berufliche Vorsorge CS-Übernahme: Experte sieht für Pensionskassengelder keine Gefahr

Der Zwang zur Diversifikation dürfte gröbere Verluste verhindern.

«Sind meine Renten sicher?», möchte ein SRF-1-Hörer wissen. Der Mann ist ehemaliger Angestellter der Credit Suisse und bekommt seine Rente von der Pensionskasse der Grossbank. «Stand heute ist diese Rente gesichert», sagt dazu André Tapernoux. Er ist Präsident des Vereins BVG-Auskünfte, der Versicherte bei Fragen zu ihrer Pensionskasse kostenlos berät. Wie jede Pensionskasse sei auch jene der Credit Suisse als Stiftung juristisch eigenständig und habe ihre eigenen Geldanlagen.

Stand heute ist die Rente gesichert.
Autor: André Tapernoux Präsident Verein BVG-Auskünfte

Auch Sven Pfammatter vom VZ Vermögenszentrum sagte in der SRF-1-Sendung «Treffpunkt», um diese Renten müsse man sich keine Sorgen machen. Unsicher ist, ob die hauseigene CS-Pensionskasse unter diesem Namen weitergeführt oder mit jener der neuen Eigentümerin UBS zusammengelegt wird. «So oder so», sagt André Tapernoux, «ist die Sicherheit der Versicherten und der Rentnerinnen und Rentner das oberste Gebot – an dieses muss sich der Stiftungsrat halten.» Die Pensionskasse der Credit Suisse selbst gibt in einer Mitteilung an, finanziell «in einer sehr robusten Lage» zu sein. Und die Übernahme durch die UBS «habe vorerst keinen Einfluss auf die eigenständige operative Geschäftstätigkeit der Pensionskasse».

Zwang zur Diversifikation

Die Übernahme der Credit Suisse betrifft aber nicht nur die Gelder der CS-Pensionskasse, sondern auch die Anlagen der meisten Vorsorgeeinrichtungen, sofern sie Gelder in CS-Aktien investiert haben. Allerdings gibt es hier für Pensionskassen klare gesetzliche Vorgaben: Sie dürfen im Sinne der Risikoverteilung höchstens fünf Prozent in einen Einzeltitel investieren. Eine Pensionskasse darf also höchsten fünf Prozent der Gelder in CS-Aktien angelegt haben.

«Weil aber die meisten Pensionskassen einen sehr breiten Anteil an in- und ausländischen Aktien haben, dürfte der effektive Anteil an CS-Aktien deutlich kleiner sein als diese fünf Prozent», sagt André Tapernoux. Es sei deshalb nicht davon auszugehen, dass die Übernahme der CS die ohnehin schon angespannte Situation für die Pensionskassen wesentlich verschärfe.

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«PK-Gelder auf CS-Konten sind gesichert»

Kommt hinzu, dass Pensionskassen nicht alle Gelder in Aktien investieren. Ein Teil wird auch auf Konten angelegt – so auch auf Konten der Credit Suisse. Und auch um diese Gelder müsse man sich keine Sorgen machen, so Pensionskassen-Experte Tapernoux: «Diese Konten sind durch die neue Eigentümerin UBS weiterhin gesichert.»

Der Schweizerische Pensionskassenverband gibt auf Anfrage an, die Situation aufmerksam zu verfolgen. Viele Pensionskassen würden «aus Diversifikationsgründen» Geschäftsbeziehungen sowohl zur Credit Suisse als auch zur UBS unterhalten. Welche Massnahmen sich aus der jetzigen Konzentration im Schweizer Bankensektor ergeben, bleibe den Verantwortlichen der Pensionskassen überlassen. Weiter wolle man sich im Moment nicht dazu äussern.

Credit Suisse: Übernahme durch UBS

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Logos der Credit Suisse und der UBS prangen auf den Firmensitzen.
Legende: KEYSTONE/Michael Buholzer

Die Grossbank Credit Suisse wird durch die UBS übernommen. Die neusten Entwicklungen rund um die CS und die aktuelle Bankenkrise in der Schweiz sowie Reaktionen und Einschätzungen finden Sie hier.

Espresso, 21.03.23, 08:13 Uhr

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