Die Tochter eines 83-jährigen Swisscom-Abonnenten nervt sich: Seit Anfang Juni kann ihr Vater seine Rechnung im Shop nicht mehr gratis begleichen. Das kostet neu 3.90 Franken – gleich viel wie auf der Post.
Man habe ihrem Vater verschiedene Bezahlalternativen aufgezeigt, die kostenlos seien: E-Banking, LSV oder Bezahlung per App auf dem Smartphone. Doch die Frau gibt zu bedenken, dass ihr Vater über 80 Jahre alt sei und nicht Computer-affin. Ein Handy habe er zwar, aber keines, auf welches man Apps laden könne, um Rechnungen begleichen zu können.
Swisscom ist mit dieser Gebühr nicht allein: Sunrise und Salt verlangen ebenfalls eine Gebühr für das Bezahlen im Shop. Bei Sunrise kostet dieser Dienst 7.50 Franken, bei Salt 5.95 Franken.
Zahlen im Shop in Zukunft nicht mehr möglich
Das kostenlose Bezahlen im Shop habe man vor vier Jahren eingeführt, gleichzeitig mit den Gebühren für die Papierrechnung, sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk. Der Aufwand sei jedoch grösser als gedacht, deshalb verlange man jetzt eine Gebühr. In Zukunft wolle Swisscom aber ganz aufs Bezahlen im Shop verzichten und sich dort auf die Beratung der Kundinnen und Kunden konzentrieren.
Zahlung am Postschalter: Anbieter kassieren unterschiedlich viel
Je nach Telekom-Anbieter ist es inzwischen günstiger, seine QR-Rechnung auf der Post zu bezahlen statt im Shop. Wird eine QR-Rechnung am Postschalter bezahlt, verrechnet die Postfinance dem Empfänger eine Gebühr: für eine Rechnung bis 50 Franken 1.20 Franken, bis 100 Franken 1.60 Franken und bis 1000 Franken 2.35 Franken.
Viele Firmen wälzen diese Kosten auf ihre Kundinnen und Kunden ab, auch die drei grossen Telekom-Anbieter. Sie verlangen neben der Schalterzahlungstaxe eine zusätzliche Gebühr. Swisscom und Sunrise verlangen von ihren Kundinnen pauschal 3.90 Franken, bei Salt kostet das Bezahlen auf der Post 4.45 Franken. Grund für den Aufschlag, sagen alle drei Anbieter, sei der interne Mehraufwand für die Verarbeitung der Schalterzahlungen.
