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«Espresso Aha!» Wozu dienen eigentlich Rolltreppen-Bürsten?

Die sogenannten Sockelbürsten sind eine Sicherheitsmassnahme.

Hand aufs Herz: Wenn niemand hinschaut, haben Sie auf der Rolltreppe Ihre Schuhe auch schon an das Bürsteli gehalten. Doch was ist der eigentliche Sinn und Zweck dieser Bürsten? «Espresso Aha!» fragt nach beim Schweizer Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler in Ebikon (LU). «Mit der sogenannten Sockelbürste verhindert man, dass der Fahrtreppen-Benutzer zu nah am Sockel steht», lässt die Medienstelle ausrichten. Es handelt sich also um eine Sicherheitsmassnahme. Denn «zwischen der sich bewegenden Stufe und dem starren Sockel besteht eine kleine Einzugsgefahr, wobei der Spalt minim ist».

Aber auch Schindler weiss, dass die Bürsten oft «missbraucht» werden: «Wir beobachten immer wieder, dass Fahrtreppen-Benutzer die Sockelbürste als Schuhputzeinrichtung nutzen, was sie aber natürlich nicht ist.»

Norm schreibt Bürsten vor

Sockelbürsten sind seit 2004 in Europa für Neu- und Ersatzanlagen vorgeschrieben. Geregelt ist das in der Norm DIN EN 115 . Für Anlagen, die vor dem Jahr 2004 gebaut wurden, wird laut Schindler Schweiz eine Nachrüstung empfohlen. In vielen Fällen sei dies bereits geschehen.

Die Norm DIN EN 115 über die «Sicherheit von Fahrtreppen und Fahrsteigen» schreibt für Rolltreppen noch zahlreiche weitere Eigenschaften vor. Beispielsweise sind auch die gerillten Stufen kein Zufall. Sie sollen eine Stufe möglichst rutschfest machen: «Dies ist gerade bei Fahrtreppen im Freien bei kalten Temperaturen wichtig», heisst es bei Schindler Schweiz. So verhindern die Rillen beispielsweise Glatteis. «Zusätzlich sammeln die Rillen Kieselsteine, welche sonst lose auf den Treppenstufen liegen würden.»

Handlauf ist schneller als die Treppe

Manch einem dürfte auch schon aufgefallen sein, dass der Handlauf einer Rolltreppe teilweise deutlich schneller läuft als die Stufen. Das ist nicht etwa ein Montage-Fehler: «Der Handlauf von Fahrtreppen ist bewusst so eingestellt, dass er schneller als die Stufen läuft.» Das soll verhindern, dass Personen, die zum Beispiel schlecht zu Fuss sind und sich am Handlauf festhalten müssen, in Rücklage gelangen und nach hinten fallen.

Und weshalb lässt man dann Handlauf und Stufen nicht einfach gleich schnell laufen? Fahrtreppen sind laut Schindler so programmiert, «dass sie sofort abstellen, wenn der Handlauf auch nur ein bisschen langsamer läuft». Wären nun Handlauf und Stufen gleich schnell, würde die Treppe schon bei kleinsten Schwankungen immer wieder abstellen.

Maximal 0,75 Meter pro Sekunde

Apropos Geschwindigkeit: Auch diese können Rolltreppen-Betreiber nicht beliebig einstellen. Bei den weltweit verschiedenen Normen ist eine maximale Geschwindigkeit von 0,75 Metern pro Sekunde (entspricht 2,7 km/h) vorgegeben. Das wird aber oft nicht ausgeschöpft: «Normalerweise fahren die Fahrtreppen mit 0,5 Metern pro Sekunde.»

«Espresso Aha!»

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