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Brandschutz-Decken im Test Eine Löschdecke versagt im «Kassensturz»-Test

Kleinen Bränden im Haushalt macht eine Löschdecke schnell den Garaus. Doch nicht alle Modelle überstehen den Labortest.

Kurz die Küche verlassen, schon steht das Öl in der Pfanne in Brand. Eine kleine Unachtsamkeit, schon brennt statt dem Fondue-Rechaud der halbe Tisch. Solche Missgeschicke sind schnell passiert und führen jedes Jahr zu Tausenden von Bränden in Schweizer Haushalten. Löschdecken könnten in vielen Fällen das Feuer ersticken und so grössere Folgeschäden vermeiden. 

Diese Produkte wurden getestet

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Foppa Löschdecke Glasfaser

Nofire

Swissfire Löschdecke

Exdinger Feuerlöschdecke

Pro Löschdecke Pro Feuer

Unitec Löschdecke 120 x 180 cm

Mentrex Flamestop FS 180

Legendary Instrument Fire blanket

Harrsm Outdoor Fire blanket

Maus Dekke

Was taugen die Modelle, die es in den Geschäften und online zu kaufen gibt? Das will der «Kassensturz» gemeinsam mit der Zeitschrift «K-Tipp Wohnen» in einem Labortest herausfinden.  

Das Team des spezialisierten Labors PZT unterzieht zehn Löschdecken einem umfangreichen Testprogramm: Das Material und die Verarbeitung der Decken werden geprüft, zudem müssen sich die Löschdecken beim Löschen von Fett- und Brennsprit-Bränden beweisen.

So wurde getestet

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  • Brände löschen (60 %) : Jedes Löschdeckenmodell wurde an drei Brand-Situationen getestet: An einem Brennsprit-Brand in einem Tischkamin, der sowohl mit als auch ohne die schützenden Glasscheiben entfacht wurde, sowie an einem Fettbrand mit drei Litern Rapsöl. 
  • Verarbeitung / Fertigungsqualität (20 %) : Eine erfahrene Textilprüferin beurteilte die Qualität der Decken, der Kanten und der Haltevorrichtungen. 
  • Sicherheit in der Anwendung (20 %) : Das Labor prüfte, ob die Decken den erforderlichen elektrischen Widerstand aufweisen und ob schützende Vorrichtungen für die Hände vorhanden sind, die selbstlöschend sind. 

Versagt beim Fettbrand: «Dekke» von Maus  

Für den Fettbrand-Test erhitzt das Labor drei Liter Rapsöl unter Normbedingungen, bis es sich selbst entzündet. Ein Modell vermochte dieses Feuer im Test nicht zu bändigen: die Löschdecke «Dekke» der Marke Maus. Nach gut zwanzig Sekunden schlugen die Flamme durch die Decke hindurch.

Maus stellt infrage, dass das Labor den Test normkonform durchgeführt hat und schreibt, die «Dekke» habe bisher alle Tests «erfolgreich» überstanden. Man werde in den nächsten Tagen aber eigene Tests durchführen.  

Das sagt die Firma Maus zum schlechten Ergebnis

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«Wenn wir, die Zertifizierungsstelle und die Berufsfeuerwehrleute, den gleichen Test durchführen, haben wir erfolgreiche Ergebnisse. Daher ist es für uns schwierig, eine Antwort auf der Grundlage eines Videos aus einem Blickwinkel zu geben, welches nicht komplett alles zeigt.

Da wir nicht wissen, ob wir der einzige Test waren, der ungenügend ist, oder ob es sich um ein allgemeines Versagen bei anderen getesteten Löschdecken von Mitbewerbern handelt, ist es zusätzlich schwierig, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Der Produzent produziert für weitere Marken Löschdecken und es gibt noch ein weiteres Produkt in dem Test, welches die gleiche Löschdecke wie unsere ist, jedoch unter einem anderen Brand. Es wird interessant sein, zu sehen, ob diese Löschdecke den Test ebenfalls nicht bestanden hat.

Da wir nur acht Tage Zeit hatten, um uns zu äussern, konnten wir keine eigenen Tests durchführen, um sicherzustellen, dass die Qualität dem korrekten Standard für Feuerlöschdecken entspricht, aber wir werden vor Ende Mai Tests durchführen, um sicherzustellen, dass es keine Fehler in der Produktion gibt.»  

Andreas C. Norlin, CEO MAUS / Falkenheim Invest AB 

Weiter argumentiert Maus, es gebe mindestens eine weitere identische Decke im Test, die dann logischerweise gleich schlecht abschneiden müsste. «Kassensturz» hat die Decken einem genauen Vergleich unterzogen und keine andere Löschdecke gefunden, die vom Material und von der Verarbeitung mit der Decke von Maus identisch ist.

Billig-Decken von Temu löschen gut, hinterlassen aber schmerzhafte Spuren 

Die zwei günstigsten Modelle im Test hat «Kassensturz» bei der chinesischen Online-Shopping-Plattform Temu eingekauft. Sie kosteten fast zehnmal weniger als die teuersten Decken im Test. 

Tabelle

Sie konnten im Test nur teilweise überzeugen, erklärt Prüfingenieur Tom Hacken: «Trotz der sehr einfachen Verarbeitung und Webfehlern haben die Decken die Lösch-Tests bestanden. Aber von diesen Decken lösen sich Glasfasern, die sich in der Haut festsetzen und sehr unangenehm piksen – und das einen ganzen Tag lang. Da hilft auch Händewaschen oder Eincremen kaum etwas.» 

Nur die Decke von Foppa erreicht eine «sehr gute» Note 

Besonders herausfordernd war für die meisten Löschdecken der Brennsprit-Brand in einem Tischkamin. «Wegen der Scheiben des Tischkamins trifft die Löschdecke nicht direkt aufs Feuer. Es gibt einen Zwischenraum mit Luft drin. Dadurch ist dieses Feuer schwieriger zu löschen», erklärt Prüfingenieur Tom Hacken.  

Einzig die Löschdecke von Foppa schaffte es innerhalb der vorgegebenen zwei Minuten, das Feuer zu ersticken. Testsieger wird somit die teuerste Decke im Test für 54 Franken. 

Löschdecke zu Hause zur Brandbekämpfung empfohlen 

Feuerwehren und Gebäudeversicherer empfehlen, eine Löschdecke in der Wohnung zu haben, um für einen Brand gerüstet zu sein. Wichtig dabei: Die Decke sollte möglichst griffbereit aufbewahrt werden, damit sie im Brandfall schnell zur Hand ist. 

Folgendes sollte bei Anwendung einer Löschdecke beachtet werden

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  • Körper mit der Decke schützen, vor allem Kopf und Hände 

  • Decke langsam über den Brandherd legen 

  • Decke einige Zeit auf dem Brandherd liegen lassen 

  • Wenn möglich die Energiequelle des Feuers entfernen – Herd ausschalten, Stecker ziehen 

  • Wichtig: Nur kleine Brände selbst löschen. Im Zweifel vor einem Löschversuch die Feuerwehr alarmieren. 

  • Nach dem Löschen mit der Löschdecke trotzdem die Feuerwehr anrufen. Sie kann durch eine Kontrolle ausschliessen, dass das Feuer einen unsichtbaren Glimmbrand verursacht hat, beispielsweise im Dampfabzug 

Kassensturz, 21.05.2024, 21:05 Uhr

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