Im Gegensatz zu vielen Waldvögeln steht es schlecht um die Population vieler Feldvogelarten. Das zeigt der Dokumentarfilm des Westschweizer Fernsehens «Das Schweigen der Vögel» von Yannik Tenet und Françoise Weilhammer . Grossflächige Landwirtschaftszonen prägen die Landschaft des Schweizer Mittellandes. Das üppige Grün von Maisfeldern und anderen Monokulturen ist trügerisch. Es bietet den Feldvögeln nicht den Lebensraum, den sie brauchen.
Pestizide, die verwendet werden, um einwandfreie Ernten einzufahren, töten die Insekten. Die Folge: Den Vögeln wird ihre Nahrungsgrundlage entzogen. Gleichzeitig werden Nester der am Boden brütenden Feldvögel häufig durch landwirtschaftliche Maschinen zerstört – die Jungen sterben.
Landwirte im Dilemma
Nicht nur die Landwirte sind in der Pflicht – die Konsumenten tragen eine ebenso grosse Mitverantwortung am Verschwinden der Vögel. Peter Schwab, Landwirt im Berner Seeland, baut Kartoffeln und verschiedene Gemüse für den Grosshandel an. Der Spagat zwischen den Forderungen einer immer schnelleren und makellosen Produktion und der Rücksicht auf die Natur sei alles andere als einfach. «Ein kleiner Fleck am Gemüse oder eine einzige Macke und die ganze Lieferung wird zurückgesendet», so Schwab.
Peter Schwab und seine Familie wollen die Feldvögel unterstützen. Seit zwei Jahren arbeiten die Schwabs mit BirdLife zusammen. Der vom Aussterben bedrohte Kiebitz soll in ihren Feldern die Möglichkeit haben, ungestört zu brüten. Damit die Nester keinen Schaden nehmen, werden sie während dem Arbeiten auf dem Feld kurzfristig mit Plastikeimern gekennzeichnet und umfahren. Zudem achten die Schwabs darauf, dass die Jungvögel nicht mit Pestiziden in Kontakt kommen.
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Die Natur braucht Schutz
Die Sensibilisierung für die Wichtigkeit der Biodiversität ist heute grösser als noch vor 20 Jahren. In der Landwirtschaft, wie auch in der Politik. Der Bund stellt jährlich 400 Millionen Franken für Direktzahlungen zur Verfügung für Landwirte und Landwirtinnen, die einen Teil ihres Landes naturnah bewirtschaften. Einige Arten sind auch wieder zurückgekehrt. Trotzdem steht fest: Die heutigen Massnahmen sind noch lange nicht ausreichend.
Mehr Natur im Garten
Nicht nur Landwirte können etwas für mehr Biodiversität tun – jede und jeder kann einen Beitrag leisten. So wie Catherine Gremaud und ihre Familie, die sich vor ein paar Jahren für einen naturnahen Garten entschieden hat, der heute unter anderem von über 20 Schwalben-Paaren bewohnt wird.
Der Garten der Gremauds ist inmitten der gleich getrimmten Nachbarschaftsgärten eine Oase für einheimische Tiere.