Der Plan Wahlen der 40er Jahre war ein Programm zur Förderung der Eigenproduktion von Nahrungsmitteln in der Schweiz. Er rief die Schweizer Bevölkerung dazu auf, den Selbstversorgungsgrad massiv anzuheben. Moore, Wiesen, Gärten kamen unter den Pflug. Die Anbaupflicht wurde eingeführt und die Anbaufläche mehr als verdoppelt. Szenen aus der Schweizer Filmwochenschau zeigen eindrücklich den damaligen Zeitgeist.
Die grosse Ernüchterung kam bereits in den 70er Jahren. Moore waren weitgehend verschwunden, Chemikalien verschmutzten die Gewässer, Güterzusammenlegungen in der Landwirtschaft führten zu ausgeräumten Landschaften. Da war kein Platz mehr für die heimische Natur, Vögel und Insekten gingen massiv zurück. Archivperlen aus den 80er Jahren zeigen, wie die «Rundschau» über die fortlaufende Zerstörung der Moore berichtete und «DRS aktuell» über das Verschwinden von Bäumen und Hecken in den Landwirtschaftsgebieten. Die Sendung «Menschen Technik Wissenschaft» (MTW) thematisierte die Gewässerverschmutzung mit Chemikalien aus Industrie und Haushalt. Als Antwort auf die damaligen Umweltprobleme kam die erste Naturgartenbewegung auf. Besorgte Bürger richteten in ihren Gärten Rückzugsorte für Insekten, Amphibien und Vögel ein, bauten Biotope und pflanzten einheimische Blumen. Die Berichterstattung von damals erinnert auf erschreckende Weise an die heutige Zeit, in welcher der Rückgang der Tier- und Pflanzenwelt in besorgniserregendem Tempo weiter geht und SRF mit «Mission B für mehr Biodiversität» darüber informiert, wie der Natur vor der eigenen Haustüre mehr Platz geschaffen werden kann.