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NETZ NATUR Wild Cam – Tiere unter sich

Ein Jahr lang hatte SRF im Nationalpark 30 Kamerafallen aufgestellt. Sie waren Tag und Nacht im Einsatz. «Nationalpark live!» bringt die ungeschnittenen Originalaufnahmen, die zeigen, wie sich Tiere verhalten, wenn sie vom Menschen ungestört sind.

Müde Murmeltiere

Diese Wild Cam nahm Murmeltiere auf einer grossen Waldlichtung hautnah auf. Wie sie sich sonnen, wie sie gähnen, wie sie sich räkeln. Das zeigt den Faulpelzcharakter der erwachsenen Murmeltiere, den sie ab Mitte Sommer an den Tag legen. Eine zweite, weiter entfernt positionierte Wild Cam zeigt ein Übersichtsbild des Hügels mit dem Hauptbau der Familie – aus dieser Perspektive sieht man mehr Aktivität und auch, wie aufmerksam die Murmeltiere jederzeit sind und sofort Pfeif-Alarm geben, wenn eine Gefahr droht.

In der Hirschsuhle

Mehrere Wild Cams stehen bei einer Suhle, dem «Spa-Zentrum» der Rothirsche: Suhlen sind Trinkwasserquelle, Schlammbad, Badewanne und Spielplatz in einem. Die Wild Cams, die zum Teil auf Berührungsdistanz zu den Hirschen beobachten, zeichnen Bilder und Geräusche einer völlig unbekannten Seite der Hirsche auf. Diese zeigen sie nur, wenn sie sich völlig ungestört unter sich fühlen: Die Jungen mit den weissen Bambiflecken spielen, eine Hirschkuh ruft ihre Jungen und fordert sie mit Bocksprüngen zum Spiel auf. Die Kälber planschen in den Suhlen und toben sich bei Laufspielen aus oder machen immer wieder buchstäblich «das Kalb»…

Wuselige Kerb-Ameisen

Diese langen Sequenzen von Kerb-Ameisen laden zum genauen Beobachten ein. Im Gewimmel entdeckt man plötzlich eine Ameise, die eine Föhrennadel, ein Stückchen Holz oder ein Steinchen mit vollem Körpereinsatz schleppt. Das Auge folgt ihr: Wo will sie hin, was hat sie mit ihrer Last vor? Was geschieht am Eingang zum Nest, wo Wächterinnen jede einzelne Ameise, die ins Nest will, genauestens kontrollieren? Oder die kleine Geschichte eines Nahrungstransports: Drei Ameisen schleppen gemeinsam den grünen Rumpf einer kleinen Heuschrecke durch den Grasdschungel zum Nest. Dahinter folgt ein Team, das ein Sprungbein derselben Heuschrecke transportiert, die sie erbeutet haben.

Beim Hirschwechsel

Verschiedene Wild Cams beobachten aus mehreren Blickwinkeln einen Hirschwechsel in der Nähe eines Brunftplatzes. Grosse, weit über 100 Kilo schwere Hirsch-Stiere mit imposantem Geweih und gewaltiger Stimme laufen auf Berührungsdistanz vorbei, sie sind hinter den zierlichen Kühen her. Diese Kameras vermitteln einen hautnahen Eindruck von der gewaltigen, ursprünglichen Kraft der Hirsche, die sie vor allem während der Fortpflanzungszeit an den Tag legen. Eine Kamera ertappt auch einen kleinen Zaungast: Ein Eichhörnchen.

In der Höhle

Für diese Sequenz wurden verschiedene Wild Cams in der Nähe und auch im Innern einer Höhle aufgestellt. Diese Höhle liegt im Dolomitgestein eines Steilhangs auf über 2500 m ü.M. Verschiedene Tiere suchen diese Höhle auf: Hirschkühe allein oder mit dem Kalb, Gamsmütter mit ihrem Kitz. Die Höhle spendet Schatten in der sommerlichen Mittagshitze. Wenn sich die Tiere nähern oder sogar eintreten, drücken sie eine besondere Neugierde und Scheu aus. Auch ein Murmeltier erkundet die Höhle. Die Schwarzweissbilder sind Infrarot-Aufnahmen bei völliger Dunkelheit: Sie zeigen als buchstäblichen «Running Gag» einen Gartenschläfer. Dieses kleine Nagetier mit buschigem Schwanz und grossen Augen, die im Infrarot-Licht leuchten, schleppt Nestmaterial hin und her und entpuppt sich dabei als akrobatischer Kletterkünstler.

Besuch auf der Adlerwarte

Diese Wild Cam Station liegt auf einer Berg-Krete, wo sich Steinbock, Gämse, Fuchs und Adler und noch viele andere gute Nacht oder guten Tag sagen: Die kleine Erhebung auf dem Grat übt für viele Tiere eine geheimnisvolle Anziehungskraft aus. Unglaublich viele Tiere kommen hier vorbei und verweilen einen Moment: Gamsmütter und Steingeissen mit ihren Jungen, der Fuchs, der Steinadler, Bergdohlen und ein Schwarm von Schneefinken, eine Singdrossel. Und das nicht nur am Tag, sondern oft auch nachts bei völliger Dunkelheit, wie die Infrarotkamera mit ihren Schwarzweiss-Bildern enthüllt: Völlig überraschend tauchen sogar heimliche Nachtgeister wie ein Marder auf – ob Steinmarder oder Baummarder lässt sich auf den Aufnahmen nicht genau erkennen.

Highlights Teil 1

Ein Hirschstier verfolgt eine Hirschkuh und röhrt ihr nach, nachdem sie sich von ihm entfernt hat. Ein anderer Hirsch-Stier wälzt sich ausgiebig in einer Suhle und rülpst, während auch Kälber und Hirschkühe sich an Suhlen austoben und darin plantschen. Ein Gartenschläfer erkundet seine Höhle aus allen Winkeln und verschiedene Tiere wie Marder und Rothirsch begutachten einen toten Steinbock. Ein Gemsbock verfolgt in einer wilden Hetzjagd seinen Artgenossen, eine andere Gämse überquert geschickt einen Bach. Ein Schneehase wird in der Nacht ertappt und hoppelt davon, während sich bei Tag eine junge Gämse mutig an eine Wild Cam wagt und diese beschnuppert. Hirschkühe fressen und trinken friedlich beim Froschteich, bis sie die Wild Cam entdecken und sich dann erschrocken davonmachen.

Highlights Teil 2

Weiter gehts mit spannenden Highlights aus verschiedenen Wild Cams: Hirschkälber tollen an Suhlen herum, ein Fuchs wagt sich an eine Suhle. Nur der ranghöhere Fuchs darf am Steinbockkadaver fressen und ein junger Steinbock geht an seinem toten Artgenossen vorüber. Ameisen transportieren Heuschreckenteile, während eine Hirschkuh beim Froschteich ihr Futter sucht und faule Murmeltiere direkt in die Kamera gähnen und sich vor ihrem Bau raufen. Ein Hirsch nimmt eine Wild Cam genauestens unter die Lupe und attackiert diese mit seinem Geweih. Ein anderer mächtiger Hirschstier suhlt sich und benutzt sein Geweih als Kratzinstrument. Eine neugierige Hirschkuh wagt sich an die Wild Cam und verstellt diese.

Nationalpark LIVE! – das war der Tag

Wilde Tiere, schlaue Pflanzen und tolle Geschichten – die Live-Sendung aus dem Nationalpark zum Nachschauen.

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