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Eine Tablette statt viele
Aus Puls vom 12.09.2016.
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Das richtige Mittel zur richtigen Zeit – automatisch

Wer über den Tag verteilt mehrere Medikamente nehmen muss, weiss, wie schwierig es ist, immer pünktlich an die einzelnen Pillen zu denken. Die All-in-one-Pille aus dem 3D-Drucker soll die Sache nun richten.

Mehrere Medikamente in eine einzige Pille verfrachten: Diese Idee ist verlockend und auch nicht neu. Die Medizin befand sich bei vergangenen Prototypen in unterschiedlichen Schichten der Pillen-Aussenhaut und wurde so nach und nach freigegeben. Doch die Dosierungshöhen waren begrenzt, ebenso wie die Kontinuität der Medikamentenabgabe.

Forscher der National University of Singapore haben nun eine Möglichkeit gefunden, die bisherigen Schwierigkeiten zu umgehen – mit einer 3D-gedruckten Pille mit ganz speziellem Innenaufbau.

3D-Drucker druckt die Einzelteile

Schaut man sich die verschiedenen Bausteine an, erinnert der Aufbau ein wenig an Lego-Bausteine. Und eigentlich funktioniert die neue Tablette auch genau so. Der Arzt gibt einfach am Computer die für seinen Patienten benötigten Medikamente ein und legt auch fest, wie oft und in welcher Dosis die Präparate genommen werden sollen.

Der Computer entwirft anhand dieser Informationen ein digitales Pillenmodell mit zackenartigen Ausbuchtungen für die einzelnen Medikamente. Ein 3D-Drucker druckt dann eine Giessform für dieses Modell aus, die mit einem ungiftigen flüssigen Polymer gefüllt und den darin enthaltenen, genau bemessenen Medizindosen gefüllt wird. Dieser «Rohling» wird anschliessend mit einer weiteren Polymerschicht verkleidet, diesmal ohne Medikamentenbeigabe

Zeitversetze Abgabe des Medikaments

Nach dem Schlucken löst sich die äussere Schicht langsam auf und gibt das zuvor gegossene Innenleben frei. Grösse und Form der Ausbuchtungen bestimmen dann, welches Medikament wann in den Verdauungstrakt gelangt; wobei natürlich auch jede Ausstülpung dieselbe Substanz enthalten kann, die dann in mehrere Einzeldosen abgegeben wird.

Die einzelnen Pillen sollen zügig herzustellen sein, auch die Kosten halten sich offenbar in Grenzen. Für die Vermarktung dieses Systems wird wahrscheinlich ein multinationales Unternehmen sorgen, Gespräche in dieser Richtung laufen bereits.

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