Rassismus bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sprache oder Religion schlechter behandelt werden. Das geschieht durch Worte oder Taten. Rassismus ist verletzend und doch noch immer aktuell. Aber woher kommt dieses Denken?
Warum denken Menschen rassistisch?
Manche Personen teilen Menschen in Gruppen ein, sogenannte «Rassen». Dieser Begriff stammt aus dem Tierreich: Bei Hunden etwa gibt es verschiedene gezüchtete Rassen, die jeweils andere Eigenschaften besitzen. Aber: Bei Menschen gibt es keine «Rassen». Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter längst bewiesen. Auch wenn Menschen unterschiedlich aussehen oder aus verschiedenen Ländern kommen, unterscheiden sie sich biologisch kaum. Merkmale wie die Haut- oder Haarfarbe sagen nichts über die Fähigkeiten oder den Charakter eines Menschen aus.
Trotzdem glauben manche, sie seien besser als andere – nur weil sie einer bestimmten Gruppe angehören. Sie fühlen sich überlegen und beleidigen, benachteiligen oder verletzen andere. Das ist Rassismus.
Geschichte des Rassismus
Viele Forschende sehen den Ursprung des Rassismus im Kolonialismus: Europäische Länder eroberten Gebiete in Afrika, Asien oder Südamerika. Sie teilten die Menschen in «Rassen» auf und erklärten ihre «weisse Rasse» für überlegen. Das hatte weitreichende Folgen, denn sie unterdrückten, versklavten oder töteten Menschen «anderer Rassen».
Der Rassismus prägt die Geschichte vieler Länder. In den USA und in Südafrika etwa gab es eine strikte Trennung zwischen Hautfarben und eine Benachteiligung der Schwarzen Menschen. In Deutschland erklärten die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler Jüdinnen und Juden, eine Religionsgemeinschaft, zu einer «minderwertigen Rasse». Aus rassistischem Hass ermordeten sie mehr als sechs Millionen Menschen. Dieser spezielle Hass gegen Jüdinnen und Juden heisst Antisemitismus.
Rassismus heute
Heute steht in vielen Verfassungen, dass niemand wegen seiner Herkunft, Religion oder Hautfarbe benachteiligt werden darf. Auch in der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist das festgeschrieben. Trotzdem erleben viele Menschen noch immer Rassismus. Denn er steckt in vielen Köpfen und zeigt sich in sozialen Medien, in der Schule, am Arbeitsplatz – und im Alltag.
Menschen berichten, dass sie wegen ihres Namens, ihrer Hautfarbe oder Sprache seltener eine Wohnung oder einen Job bekommen. Oder häufiger von der Polizei kontrolliert werden. Selbst Kinder und Jugendliche erleben schon Rassismus. Zum Beispiel wenn sie schlechtere Noten bei gleicher Leistung bekommen.
Manchmal ist Rassismus nicht sofort erkennbar. Wenn jemand fragt: «Woher kommst du wirklich?» oder ungefragt Haare anfasst, kann das verletzend sein. Es kann zeigen: «Du bist anders» oder «du gehörst nicht dazu». Das nennt man Alltagsrassismus.
Was können wir tun?
Wenn in Filmen fast nur weisse Superhelden vorkommen oder Menschen aus anderen Ländern komisch dargestellt werden, werden Vorurteile gefestigt. Wir alle nehmen diese, oft unbewusst, auf. Rassismus beginnt also im Kopf. Aber: Indem wir die eigenen Gedanken, Haltungen und Handlungen hinterfragen, können wir gemeinsam Rassismus stoppen.
In dieser Folge von «SRF Kids – Clip und klar» erklärt Reena, was Rassismus ist, woher er kommt und wie er sich noch heute zeigt. Und sie weiss: Gemeinsam können wir eine gerechtere Welt erreichen. Denn: Rassismus geht uns alle etwas an.