Didaktik
Europa ist, wenn man so will, ein ethnischer Flickenteppich. Vom Ural bis zum Atlantik gibt es 337 nationale Minderheiten und Volksgruppen. Diese unterscheiden sich aufgrund ihrer Geschichte, Religion, Sitten und Bräuche von der Mehrheitsbevölkerung.
Etwa die Basken, welche die älteste und gleichzeitig einzige isolierte Sprache Europas sprechen. Bis heute ist ihr Ursprung unbekannt. Oder die Nordfriesen, deren Lebensweise fest mit der Ostsee und ihren unberechenbaren Launen verbunden ist. Seit Jahrhunderten kämpfen sie mittels Warften und Deichen gegen die zerstörerischen Sturmfluten an.
Die Reihe stellt die Sprachen und Dialekte der Minderheiten ins Zentrum: Kornisch, zum Beispiel, wird nur noch von 300 Personen fliessend gesprochen. Die Betroffenen äussern sich jeweils in ihrer Muttersprache, was den Beiträgen zusätzliche Authentizität verleiht.
Thematisiert werden neben der Sprache auch Bräuche und Traditionen, Lebensweise und politische Fragen. Viele Minderheiten wurden und werden weiterhin unterdrückt. Und während des Zweiten Weltkriegs waren viele gar in ihrer Existenz bedroht.
Das Begleitmaterial wurde in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Graubünden erstellt und bezieht sich auf die Themenblöcke «Staat und Gesellschaft» und «Sprache und Identität». Beide Unterrichtseinheiten sind auf zwei Lernniveaus ausgelegt.
Die Lernenden stellen sich der Frage, wie ein Staat und seine Gesellschaft mit Sprachminderheiten umgehen sollten. Ausserdem machen sie sich Gedanken über die enge Beziehung zwischen einer Sprache und ihrer identitätsstiftenden Funktion.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Geografie, Geschichte, Gesellschaft, Lebenskunde
Stichwörter: Sprachminderheit, Ethnologie, Linguistik, Identitätsstiftung, Europa, Kultur, Tradition, Sitten, Bräuche, Religion
Produktion: Bertilla Giossi. RTR 2006 - 2012
VOD: Unbegrenzt.