Lernen hat viel mit Kennenlernen zu tun. Eine zweite Landessprache etwa erlernt man besser, wenn man sich mit einem Gegenüber austauschen und dessen Kultur entdecken kann. Auf dieser Idee beruht das Pilotprojekt «AlpConnectar Scola» der Pädagogischen Hochschulen Graubünden, Wallis und Tessin. Dabei tauschen sich Schulklassen aus verschiedenen Landesteilen regelmässig aus – in einem virtuellen Klassenzimmer.
Digitaler Türöffner
Mithilfe von «Vidia», einem Programm für Videokonferenzen, überwinden die Schülerinnen und Schüler die kilometerweiten Distanzen zwischen den Regionen. Gleichzeitig überschreiten sie damit die eidgenössischen Sprachgrenzen.
So können sich die Schulkinder aus Castiel (GR) mit ihren gleichaltrigen Kollegen aus Pregassona (TI) austauschen. Dabei testen und verbessern sie ihre Italienisch-Kenntnisse. Die Tessiner wiederum sprechen mit den Schulkindern aus Monthey (VS) französisch und diese mit den Bündnern Deutsch.
Was die Schulkinder von den anderen Landessprachen halten:
Schulkinder und die Landessprachen
Interesse geweckt
Deutsch, Italienisch, Französisch oder Rätoromanisch – ob das Image der Landessprachen langfristig vom Projekt «AlpConnectar Scola» profitieren wird, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall spornt das Lernen mit neuen Technologien und der Austausch mit Gleichaltrigen aus anderen Sprachregionen die Schulkinder an. Rafaelas Interesse an einer ihr fremden Landessprache ist geweckt: «Ich finde Italienisch jetzt spannender – es ist toll mit den anderen Schülern zu sprechen und zu hören, wie die Sprache richtig klingt».
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Gesellschaft, Deutsch, Englisch, Französisch
Stichwörter: Sprach- und Kulturaustausch, Muttersprache, Sprachunterricht, kulturelle Vielfalt, Sprachendebatte, Frühenglisch, Frühfranzösisch, Fremdsprache
Produktion: Carin Camathias. «SRF mySchool» 2015
VOD: Unbegrenzt.