Wie lebt es sich im berühmt-berüchtigtsten Quartier der Schweiz? Wie mit einer Hauptverkehrsader vor dem Stubenfenster? Oder in Vierteln, die geprägt sind von Kriminalität? Sabine Dahinden taucht eine Woche lang in die Lebenswelt der Schweizerinnen und Schweizer ein, besucht die unterschiedlichsten Quartiere und klopft an die Türen der Menschen, um zu sehen, wie sie leben und was sie beschäftigt.
«Schmelztiegel: Quartier Les Pâquis in Genf»
Es ist DAS Multikulti-Quartier in der sowieso schon kontrastreichen Stadt Genf. Im Pâquis-Quartier treffen auf kleinem Raum so viele Welten aufeinander wie nirgends sonst in der Schweiz. Das Viertel ist geprägt von Luxushotels und Rotlichtmilieu, Immobilienspekulation und Armut. «Schweiz aktuell» zeigt, wie der Quartierverein gegen steigende Mieten kämpft und der Betreiber des Quartierladens die Anwohnerinnen und Anwohner seit der Pandemie mit Gratisaktionen unterstützt.
«Verwandelt: Quartier Feldbreite Emmen»
Es war einmal… das «Schindler-Dörfli»: 57 Einfamilienhäuschen, gebaut im Jahr 1943 für die Angestellten des Liftbauers Schindler in Emmen, Luzern. Vor zehn Jahren wurden die Häuser abgerissen, und es entstand ein komplett neuer Stadtteil mit über 700 Wohnungen. Die Entwicklung des Quartiers zeigt, wie grundlegend sich das Wohnen und Zusammenleben in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Sabine Dahinden geht der Frage auf den Grund, wie das Quartier der Zukunft aussieht – und was man andernorts aus alten Industriequartieren macht.
«Verkehrsgeplagt: Quartier Heiligkreuz St. Gallen»
Autobahn und Gleise trennen die Quartiere Heiligkreuz und St. Fiden, die einst eins waren. Eine Überdeckung der Verkehrsader hätte die Quartiere wieder verbunden und einen neuen Stadtteil entstehen lassen – doch daraus dürfte nichts werden. Sabine Dahinden fragt im Quartier Heiligkreuz nach, wie die Verkehrsschneise das Zusammenleben prägt und macht einen Abstecher ins ebenfalls verkehrsgeplagte zürcherische Schwamendingen, wo aktuell eine «Einhausung» der Autobahn entsteht.
«Im Wandel: Langstrassenquartier Zürich»
Es ist eines DER Kultlokale im Zürcher Langstrassenquartier: Die Piranha-Bar. Nach 23 Jahren muss der Familienbetrieb Ende März 2024 schliessen. Es ist ein weiterer Traditionsbetrieb, der einem grossen Detailhändler weichen muss. Aufwertung, Verteuerung, Verdrängung – der Prozess prägt die Zürcher Langstrasse seit Jahren. Lädelisterben und steigende Mieten kennt man auch andernorts, wie in der Berner Innenstadt. Wohin gehen die Menschen, die wegen der Aufwertung und Preissteigerung aus den Quartieren verdrängt werden? Nach Bümpliz.
«Herz- und Schmerzstück: Dreirosenanalage im Matthäus-Quartier Basel-Stadt»
Eingeklemmt zwischen Autobahn und dem Matthäus-Quartier ist die Dreirosenanlage einerseits ein Kriminalitäts-Hotspot, andererseits auch das grüne Herz und Lunge des Quartiers. Die Anwohnerinnen und Anwohner kämpfen dagegen, dass die Anlage wegen einem Baustellendepot verkleinert wird. Auf der Anlage trainiert auch der Basketballclub Bären Kleinbasel. Der Club ist aus einem gemeinnützigen Projekt entstanden, um Jugendliche von der Kriminalität fernzuhalten – und ist mittlerweile richtig erfolgreich.
