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Reinhold Messner (links) und Peter Habeler 1978 in München. Am 8. Mai desselben Jahres erreichten sie als erste Menschen ohne künstlichen Sauerstoff den Gipfel des 8848 Meter hohen Mount Everest.
Keystone
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Reinhold Messner: Grenzerfahrung zwischen Diesseits und Jenseits

Ohne künstlichen Sauerstoff auf den Gipfel des Mount Everest: Reinhold Messner und Peter Habeler haben 1978 mit diesem erfolgreichen Unterfangen Mediziner und Bergsteiger gleichermassen in Erstaunen versetzt.

Es war der 8. Mai 1978 als der damals 33jährige Südtiroler Reinhold Messer und sein Begleiter Peter Habeler auf dem Gipfel des Mount Everest standen. Als erste Menschen hatten sie den höchsten Berg der Welt ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen. Ein Unterfangen, das sowohl für Mediziner als auch für Bergsteiger nahezu unmöglich schien. Vor dieser Besteigung war umstritten, ob dies überhaupt ohne gesundheitliche Folgeschäden möglich wäre.

Antarktis und Wüste Gobi

Reinhold Messner ist einer der erfolgreichsten und populärsten Bergsteiger. Er hat sämtliche 8000er bestiegen, gilt als Erstbesteiger zahlreicher europäischer Berge, hat die Eigernordwand in der Rekordzeit von nur gerade 10 Stunden durcheilt.  Ausserdem hat der Südtiroler auch durch andere Extremleistungen auf sich aufmerksam gemacht. 1989/1990 hat er die Antarktis über den Südpol zu Fuss durchquert. 2004 hat er sich einer weiteren lang gehegten Herausforderung gestellt und die Wüste Gobi durchquert.

Reinhold Messner 1980 im Ausland-Feuilleton

Im Ausland-Feuilleton von 1980 am Schweizer Radio hat Walter Rüegsegger mit Reinhold Messner über Herausforderungen und Grenzerfahrungen gesprochen. In der Sendung «Sinerzyt» sind ein paar Ausschnitte aus dem Gespräch von damals zu hören. Reinhold Messner erzählt, wie die Berge ihn schon als Kind angezogen haben, philosophiert über Sinn oder Unsinn des Lebens oder Bergsteigens und berichtet von seiner schwierigsten Expedition.

Schicksalsberg Nanga Parbat

Die Expedition am Nanga Parbat von 1970 sei für ihn die schwierigste gewesen. Sein Bruder Günther kam dabei ums Leben, er selber überlebte trotz starker Erfrierungen. In seinem Buch «Der nackte Berg» schreibt Reinhold Messner über diese Erfahrung: «Das Schlüsselerlebnis meines Lebens liegt lang zurück. Und geschah weit weg: Im Himalaja, am Nanga Parbat... Die Überschreitung des Berges 1970, von Süden nach Nordwesten, war mehr für mich als ein Übergang im geografischen Sinn. Es war eine Grenzüberschreitung vom Diesseits zum Jenseits, vom Leben zum Tod, vom Tod zum Leben.»

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