Das Lavaux ist eine Region im Kanton Waadt und erstreckt sich von Lausanne bis Montreux, am nordöstlichen Ufer des Genfer Sees, des Lac Léman.
Die steilen Hänge, die am Rand des Genferseebeckens nach dem Rückzug des Rhonegletschers zurück blieben, waren nicht geeignet für Ackerbau. Im 12. Jahnhundert haben Mönche angefangen, terrassenförmige Rebberge anzulegen und den Grundstein für die typische Landschaft gelegt. Die Hanglage und das ausgeglichene Klima sind prädestiniert für den Weinbau. Mit 800 Hektaren ist das Lavaux heute das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet in der Schweiz. Im Lavaux wird in erster Linie «Chasselas» (Gutedel) angebaut und die Einheimischen reden von den drei Sonnen, die für das Gedeihen der Reben besonders gut seien: die Sonne am Himmel, die Reflektion des Genfer Sees und die Wärme, die tagsüber in den Mauern gespeichert wird und über Nacht abstrahlt.
Heute bewirtschaften rund 200 Weinbauern den Boden. Viele Güter befinden sich in den kleinen Weindörfern, mitten in den Rebbergen, einige von ihnen geben dem Wein auch seinen Namen: Epesses, St. Saphorin.
Dank einer Volksinitiative, lanciert von Umweltschützer Franz Weber, wurde das Lavaux 1977 vor Überbauung geschützt. Seit 2007 gehört es zum UNESCO-Welterbe.
Die Region ist nicht nur bekannt für seinen Wein, auch zahlreiche Persönlichkeiten hat es hierhin gezogen: Charlie Chaplin, Star des Stummfilms, liess sich 1952 mit seiner Familie oberhalb von Vevey nieder, nachdem ihm die Rückreise in die USA verwehrt wurde. Freddie Mercury, Sänger der Rockgruppe «Queen», pflegte zu sagen: „Wenn du deinen Seelenfrieden willst, komm nach Montreux“. Kasierin «Sissi», Victor Hugo, Ernest Miller Hemingway, Johanna Spyri, Ferdinand Hodler und viele mehr waren der Region ebenfalls zugetan.